"Mega-Knast" gegen Bandengewalt in El Salvador

El Salvador gilt alseines der gefährlichsten Länder der Welt. Die Gewalt durch dieüberbordende Bandenkriminalität ist allgegenwärtig und fordert seit Jahrenzahlreiche Todesopfer. Präsident Nayib Bukele hat den „Maras“, wie die Straßengangsim mittelamerikanischen Staat genannt werden, den Kampf angesagt und dafüreinen umstrittenen Sicherheitsplan verabschiedet. Oppositionspolitiker werfen ihm einen autoritären Regierungsstil vor und die massive Einschränkung von Freiheitsrechten. Der Politiker und Unternehmer palästinensischer Abstammunghat bereits vor einem Jahr den Ausnahmezustand ausgerufen und nun das wohlgrößte Gefängnis der Welt eingeweiht. Jetzt ist der "Mega-Knast" Naheder Hauptstadt San Salvador in Betrieb genommen worden. Darin wachen nun 800 Sicherheitskräfte über bis zu 40.000 inhaftierte Bandenmitglieder. (ddp) 

Die erste Gruppe von 2.000 mutmaßlichen Bandenmitgliedern wird in das neue Gefängnis verlegt. Ankunft von Häftlingen der MS-13 und der 18 Banden im neuen Gefängnis. Foto: Press Secretary Of The Presidency Of El Salvador / Handout / Anadolu Agency/ABACAPRESS/ddp
Zehntausende von mutmaßlichen Gangstern wurden in dem Land unter dem Ausnahmezustand zusammengetrieben, nachdem die Zahl der Morde und anderer Gewaltverbrechen in die Höhe geschnellt war. Foto: Press Secretary Of The Presidency Of El Salvador / Handout / Anadolu Agency/ABACAPRESS/ddp
Das Gefängnis rund 75 Kilometer südöstlich der Hauptstadt San Salvador nimmt nach Angaben der Regierung insgesamt eine Fläche von 165 Hektar ein. Überblick über die Zellenblöcke. Foto: Press Secretary Of The Presidency Of El Salvador / Handout / Anadolu Agency/ABACAPRESS/ddp
Ankunft von Häftlingen der MS-13 und der 18 Banden im neuen Gefängnis. Foto: Press Secretary Of The Presidency Of El Salvador / Handout / Anadolu Agency/ABACAPRESS/ddp
Das Gefängnis verfüge über die notwendigen Sicherheitsstandards und -Protokolle, um illegale Handlungen oder die Kommunikation von Bandenmitgliedern zu verhindern, verlautet die Regierung. Foto: Press Secretary Of The Presidency Of El Salvador / Handout / Anadolu Agency/ABACAPRESS/ddp
Im Krieg gegen Bandenkriminalität gab es nach offiziellen Angaben bislang mindestens 63.000 Verhaftungen. Mit zwei Prozent in Haft sitzenden Erwachsenen hat das Land die höchste Inhaftierungsrate der Welt. Foto: Press Secretary Of The Presidency Of El Salvador / Handout / Anadolu Agency/ABACAPRESS/ddp
Der riesige Gefängniskomplex in Tecoluca soll die überfüllten Haftanstalten im Land entlasten. Hier im Bild sind Bandenmitglieder der "Mara Salvatrucha MS" und der "Mara Barrio 18" bei einer Durchsuchung durch Sicherheitsteams im Gefängnis von Quezaltepeque, im Departement La Libertad. Foto: Presidency of El Salvador/Handout/Anadolu Agency/ABACAPRESS/ddp
Als besonders gefährlich gelten die Orte Quetzaltepeque, Mejicanos, Ilopango, Soyapango sowie Teile San Salvadors. Ein Mara Salvatrucha Bandenmitglied in seiner Zelle im Gefängnis von Quezalteque. Foto: Adriana Zehbrauskas/Polaris/ddp
Die Kriminalitäts- und Gewaltrate war bis zum Ausrufen des Ausnahmezustands sehr hoch. Hier bewacht ein Soldat einen Kontrollpunkt in einer von der Mara Salvatrucha MS-13 kontrollierten Gemeinde in San Salvador. Foto: Camilo Freedman/SOPA Images/Sipa USA/ddp
Tätowierte Mitglieder der M-18-Bande zeigen Handzeichen der Gang im Chalatenango-Gefängnis. MS13 im Jahr 2004. Foto: Claudia Guadarrama/Polaris/ddp
Die Hemmschwelle beim Gebrauch von Gewalt ist allgemein sehr niedrig, der Besitz von Schuss- und anderen Waffen ist weit verbreitet. Das sechzehnjährige M-18-Gangmitglied "La Blacky" (R) ist seit ihrem 12. Lebensjahr Mitglied der Mara Salvatrucha. Foto: Claudia Guadarrama/Polaris/ddp
Die Mara-Straßenbanden, die ursprünglich in den Straßen von Los Angeles entstanden, kamen Anfang der 1990er-Jahre nach El Salvador, als viele ihrer Mitglieder von der US-Regierung in ihr Heimatland abgeschoben wurden. Mütter mit ihren Säuglingen während eines Treffens von Frauen von M-18-Bandenmitgliedern im Jahr 2004. Foto: Claudia Guadarrama/Polaris/ddp
Am 27. März 2022 hat die salvadorianische Regierung unter Präsident Nayib Bekele nach einer außergewöhnlichen Gewaltzunahme den Ausnahmezustand ausgerufen. Die umstrittene Maßnahme ermöglicht Festnahmen ohne Haftbefehl. Im Bild spricht Bekele vor mehr als 14.000 Soldaten in San Juan Opico im November 2022. Foto: Camilo Freedman/SOPA Images/SIPA USA/ddp
Bukele galt bei seinem Amtsantritt als unkonventioneller Hoffnungsträger. Hohe Zustimmungsraten erzielt Bukele noch immer, auch wenn Oppositionspoltiker ihn einen autoritären Regierungsstil und eine starke Einschränkung der Freiheitsrechte vorwerfen. Im Bild sind Polizeibeamte einer taktischen Einheit während einer Sicherheitsoperation in der Hauptstadt San Salvador im März 2022. Foto: Camilo Freedman/SOPA Images/Sipa USA/ddp
Die Zukunft des Landes bleibt ungewiss. Sinkende Investitionsbereitschaft von Unternehmen, geringe Staatseinnahmen und häufige Fälle von Gewaltkriminalität, die die Sicherheit und Freizügigkeit der Bevölkerung stark beeinträchtigt, sind Herausforderungen für die Entwicklung. Foto: Christian Kober/ Robert Harding Picture Library/ddp
El Salvador ist mit einer Gesamtbevölkerung von 6,3 Millionen Einwohnern das flächenmäßig kleinste Land Zentralamerikas und auch das am dichtesten besiedelte. Es gibt nur begrenzte Agrarflächen, kaum Rohstoffe und wenig Industrie. Mit einer Vielzahl an Vulkanen, Seen, Lagunen, Naturparks, archäologischen Sehenswürdigkeiten und etwa 300 km Strand am Pazifik bietet das touristisch wenig erschlossene Land seinen Besuchern eine Fülle an Attraktionen. Foto: Chris Mouyiaris/ Robert Harding Picture Lib