Nach Frankreich auszuwandern und den von frühen "Sissi" - Erfolgen geprägten Erwartungen des Publikums den Rücken zu kehren, hat Romy Schneider in Deutschland damals sehr viel Kritik eingebracht. Ihr Lohn war jedoch große internationale Anerkennung sowie ein Leben und eine Karriere jenseits der deutschen Heimatfilm-Mentalität der 60er-Jahre. Die renommierte österreichische Schauspielerin führte ein Leben voller Höhen und Tiefen, das von ihrer frühen Kindheit an, bis zu ihrem tragischen Tod von persönlichen und beruflichen Herausforderungen geprägt war. (ddp)
Romy Schneider bei einem Fototermin im Jahr 1968.
So erinnern sich wohl die Meisten an sie. Romy Schneider in dem romantischen Historienfilm "Sissi" über Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn.
Die Filmtrilogie um die tragische Kaiserin machte Romy Schneider schon in ganz jungen Jahren zum Filmstar.
Überraschend holt der österreichische Filmproduzent und Regisseur Ernst Marischka 1955 die junge Schauspielerin in die Rolle über das Leben der Kaiserin. Hier ist Ernst Marischka mit Romy Schneider am Set zu "Sissi".
Bereits im Alter von 16 Jahren brilliert die Schauspielerin in der Rolle der "Sissi" im ersten Teil der Serie und erlangt internationale Berühmtheit.
Wegen des großen Erfolges folgen 1956 "Sissi – Die junge Kaiserin" und 1957 "Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin" mit Karlheinz Böhm als Kaiser Franz Joseph.
Romy Schneider wurde am 23. September 1938 in Wien als Tochter der Schauspielerpaares Magda Schneider und Wolf Albach-Retty geboren. Schnappschuss bei einer Veranstaltung in den 1960er Jahren.
An der Seite ihrer Mutter Magda Schneider spielt die 14-jährige Romy Schneider im Heimatfilmen "Wenn der weiße Flieder wieder blüht" (1953) und später in "Die Deutschmeister" (1955) ...
... sowie in "Sissi" (1955).
Auf der Suche nach anspruchsvollen Rollen geht Schneider Ende der 1950er Jahre nach Paris. Dort lernt sie den französischen Schauspieler Alain Delon kennen, mit dem sie zunächst "Christine" (1958) dreht ...
...und 1969 im Thriller "Der Swimmingpool" vor der Kamera steht.
Die Beiden werden ein Liebespaar. Doch ihr Lebensgefährte betrügt sie 1963 mit der Schauspielerin Nathalie Barthélemy. Alain Delon bleibt wohl dennoch einer der wichtigsten Männer in ihrem Leben.
In Hollywood arbeitet Romy Schneider mit internationalen Stars wie Woody Allen, Peter O'Toole zusammen. Hier im Film "Was gibt’s Neues, Pussy?" von 1965.
Für ihre Rolle in "Die Dinge des Lebens" (1970) des renommierten Regisseurs Claude Sautet gewann sie an der Seite von Michel Piccoli den César Award als beste Hauptdarstellerin.
Auch für ihre schauspielerische Leistung im Film Nachtblende (1975) mit Klaus Kinski wird sie mit dem César als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.
Künstlerisch steht sie in den 1970er Jahren auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Sie kann sich ihre Rollen frei wählen und spielt in zahlreichen berühmten Filmen mit den großen Schauspielerinnen und Schauspielern ihrer Zeit an ihrer Seite. Hier in einer Szene aus "Cesar und Rosalie" (1972) mit Yves Montand.
Lucino Visconti produziert 1973 mit ihr und Helmut Berger in der Titelrolle einen Film, der versucht das Leben und den Niedergang von König "Ludwig II." in realistischer Weise nachzuzeichnen. Romy spielt hier ein weiteres Mal die Rolle der Königin Elisabeth von Österreich, in der Inszenierung von Visconti allerdings weniger romantisierend und authentischer als in ihrer "Sissi"-Rolle von 1955. Schneider erarbeitet sich hier intensiv den wahren Charakter der historischen Figur.
Im April 1965 lernt Schneider den Regisseur und Schauspieler Harry Meyen kennen, den sie ein Jahr Später heiratet. Hier ein Foto des Paares aus 1966.
Im selben Jahr kommt ihr gemeinsamer Sohn David Christopher zur Welt. Romy Schneider widmet ihr Dasein nun ausschließlich dem Leben als Mutter und Ehefrau. Ihr erst 14-jähriger Sohn stirbt 1981 bei einem tragischen Unfall.
Nach zehn gemeinsamen Ehejahren folgt die Scheidung von Meyen. Im gleichen Jahr heiratet sie ihren Privatsekretär Daniel Biasini (r. mit Zigarre), mit dem sie Tochter Sarah bekommt.
Doch auch diese Beziehung endet schließlich unglücklich. Romy Schneider reicht im Mai 1981 die Scheidung ein. Dazu kommen gesundheitliche Probleme und private Schicksalsschläge: Nach einer Tumorerkrankung muss sie sich einer schwierigen Operation unterziehen und wenige Wochen später stirbt ihr Sohn David bei einemtragischen Unfall.
Ihr letzter Film, "Die Spaziergängerin von Sans-Souci", erschien 1982 wenige Wochen vor ihrem Tod.
Romy Schneider stirbt am 29. Mai 1982 laut offizieller Todesursache an Herzversagen im Alter von 43 Jahren in Paris.