Eklat um Fadenkreuz-Banner - 96-Trainer & Kind reagieren

By Franz Krafczyk

Beim Auswärtsspiel gegen den HSV zeigten die Fans von Hannover 96 ein Banner mit Vereinsboss Martin Kind in einem Fadenkreuz. Trainer Leitl war nach Abpfiff Sauer, Kind selbst reagierte unbeeindruckt.

Der Fanprotest gegen den DFL-Investoreneinstieg nahm ein Freitagabend ein neues Ausmaß an: Beim Auswärtsspiel gegen den Hamburger SV (4:3) rollten die Fans von Hannover 96 auffällige Plakate aus, eines davon zeigte das Portrait vom umstrittenen Geschäftsführer Martin Kind - und das in einem Fadenkreuz.

"Man hört immer: Fußball gehört den Fans, aber Fußball gehört auch den Fußballern", ärgerte sich 96-Trainer Stefan Leitl nach dem Abpfiff über das Verhalten der eigenen Anhänger (via Sky). "Die Stimme zu erheben und zu protestieren, in dem Maß, in dem es erlaubt ist, da gehe ich mit. Von dem, was heute passiert ist, davon distanziere ich mich, davon distanzieren wir uns."

Sportchef Marcus Mann schloss sich seinem Cheftrainer an: "Fadenkreuz-Plakate sind ein Unding, das geht nicht, da müssen wir nicht drüber reden. So, wie es im Moment ist, kann und darf es natürlich nicht weitergehen. Im Stadion droht dann auch irgendwann die Stimmung zu kippen."

Kind selbst, der bei der Investoren-Abstimmung mit seiner Stimme wohl für die benötigte Zwei-Drittel-Mehrheit sorgte, reagierte derweil gelassen: "Ich kenne das seit 20 Jahren, warum soll ich denn jetzt anders darauf reagieren?" Der Vorstandsvorsitzende kündigte an, dass es "Reaktionen geben" wird. "Wichtig ist, dass man etwas entscheiden muss."

Der spektakuläre 4:3-Auswärtssieg, dank dem die 96er nun am Aufstieg schnuppern dürfen, rückte durch die Ereignisse abseits des Platzes in den Hintergrund.


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