By Oscar Nolte
Mathys Tel sieht beim FC Bayern aktuell wenig Land. Kommt es im Sommer daher zu einer vorzeitigen Trennung? Sein Berater hat sich zu den aktuellen Wechselgerüchten geäußert und die Tür für einen Abschied ein wenig geöffnet.
26 Saison-Einsätze in Liga, Pokal und Champions League lesen sich grundsätzlich nicht schlecht für einen 18-Jährigen. Allein: Mathys Tel kam in den meisten dieser Partien nur als Joker zum Einsatz, stand nur drei Mal in der Startelf. Viel zu wenig für die Ansprüche des Franzosen, der diese mit teilweise überragenden Leistungen untermauert hat.
Trotzdem gewährt Cheftrainer Thomas Tuchel dem Youngster kaum Minuten, betonte zuletzt, dass Tel ein wenig seine "Aggressivität" verloren habe und daher kaum noch zum Zuge komme. Es ist eine verzwickte Situation, da die Bayern, im Sturmzentrum mit Harry Kane nun einmal auch so gut besetzt, wie nur möglich, Tels Entwicklung blockieren und aktuell keine wirkliche Perspektive bieten können.
Mit Manchester United soll sich nun ein ernsthafter Interessent in Stellung gebracht haben. Die Bild bestätigt das Interesse der Red Devils und schreibt zudem, dass weitere Vereine ihr Interesse an Tel hinterlegt haben. Bislang hat sich Tel immer klar zum FC Bayern bekannt und einen möglichen Wechsel ausgeschlossen. Der Wind hat sich nun aber offenbar ein wenig gedreht.
Tel-Berater will "alle Optionen in Betracht ziehen"
Gegenüber der Bild betonte Tels Berater Gadiri Camara zwar, wie wohl sich sein Klient in München fühlt und dass er sich beim FC Bayern grundsätzlich gut aufgehoben fühlt. "Mathys liebt den Verein, die Fans, er möchte wichtig sein und hier mit einer starken Mannschaft alle Trophäen gewinnen. Manchmal muss man einfach das Gefühl haben, dass man auf dem gleichen Weg ist. Wir werden es sehr bald sehen, aber ich bin zuversichtlich", sagte Camara.
Der Berater öffnete aber auch die Tür für einen vorzeitigen Abschied aus München. "Aber wenn nicht, müssen wir alle Optionen in Betracht ziehen, denn Mathys weiß, dass es wertvoll ist und ein Top-Spieler sein wird", ergänzte Camara.
Das "wenn nicht" bezieht sich in diesem Fall auf Camaras vorherige Aussage, dass man das Gefühl brauche, "dass man auf dem gleichen Weg ist." Das scheint aktuell nicht der Fall zu sein, zumindest spiegelt es sich nicht in Tels Spielminuten wieder. Sein Berater erhöht daher nun den Druck auf den FC Bayern: kriegt Tel vom Verein nicht die klare Aussicht auf mehr Spielzeit, wird sich sein Board im Sommer Angebote anderer Vereine anhören.
Leihe für Tel kein Thema
Und dann könnte es mit einer Trennung von Tel und den Bayern plötzlich auch ganz schnell gehen. Denn wie die Bild erfahren hat, wäre eine Leihe für Tel keine Option. Der 18-Jährige will entweder beim FC Bayern bleiben, oder dauerhaft wechseln. Kurzum: Tel möchte Teil eines langfristigen Projekts sein, dass ihm ausreichend Perspektive bietet, um sich zu einem Top-Spieler zu entwickeln.
In der aktuellen Besetzung sieht es allerdings nicht danach aus, dass die Bayern Tel diese Perspektive bieten können. Tuchel setzt erwiesenermaßen nicht auf den Franzosen, die Offensiv-Positionen beim Rekordmeister sind so prominent besetzt, dass Startelfeinsätze auch in Zukunft eher unwahrscheinlich sind.
Was das Blatt wieder wenden könnte, wäre ein Trainerwechsel in München. So oder so muss der Verein Tel spätestens im Sommer einen klaren Plan vorlegen. Andernfalls werden die Optionen im Ausland, die sich Tel bieten, plötzlich sehr reizvoll sein.
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Dieser Artikel wurde ursprünglich auf 90min.com/DE als Wechselgerüchte um Tel: Berater öffnet die Tür für Abschied veröffentlicht.
