US-Kampfpilot zündet sich aus Protest gegen Gaza-Krieg an

Vor der israeischen Botschaft in Washington, 25. Februar 2024 ©AP/WJLA

Das israelische Militär hat dem Kriegskabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu weitere Einsatzpläne für die geplante und international kritisierte Offensive in Rafah vorgelegt. Wie das Büro Netanjahus bekannt gab, habe das Militär dem Kabinett "einen Plan für die Evakuierung der Bevölkerung aus den Kampfgebieten im Gazastreifen und den kommenden Einsatzplan vorgelegt."

Netanjahu treibt Pläne für Rafah-Offensive voran

Außerdem sei ein Plan für die Bereitstellung humanitärer Hilfe für den Gazastreifen gebilligt worden, "der die Plünderungen im Nordstreifen und in anderen Gebieten verhindern soll", hieß es. Einzelheiten wurden in der kurzen Mitteilung nicht genannt.

Rafah blieb als einzige Stadt in Gaza von israelischen Angriffen weitestgehend verschont. Doch nun ist sie nicht mehr sicher. Seit rund einer Woche werden auch hier Ziele bombardiert, darunter Wohnhäuser und Moscheen. Bei einer Geiselbefreiung in Rafah sind zuletzt 69 Menschen getötet worden.

International wird die geplante Offensive auf die mit Flüchtlingen überfüllte Stadt Rafah heftig kritisiert. Selbst Verbündete wie die USA rufen Israel zur Zurückhaltung auf. Netanyahu ist jedoch zur Offensive in Rafah fest entschlossen. Es sei unmöglich, sein Kriegsziel der Eliminierung der Hamas zu erreichen, wenn vier Hamas-Bataillone in Rafah verblieben, betonte der Regierungschef immer wieder.

US-Kampfpilot zündet sich vor israelischer Botschaft in Washington an

Ein Pilot der US-Luftwaffe hat sich aus Protest gegen den Krieg im Gazastreifen vor der israelischen Botschaft in Washington angezündet. "Ich werde mich nicht länger an einem Völkermord beteiligen", sagte der Mann in Militäruniform laut der Zeitung New York Times in einer Live-Übertragung im Internet. Dann habe er sich mit einer klaren Flüssigkeit übergossen, sich angezündet und "Freiheit für Palästina" gerufen.

Der Mann sei in ein örtliches Krankenhaus gebracht worden, nachdem Beamte des US-Geheimdienstes das Feuer gelöscht hätten, teilte die Feuerwehr mit. Der Zustand des Mannes sei weiterhin kritisch, sagte ein Polizeisprecher. Ein Sprecher der Luftwaffe bestätigte, dass es sich um einen Soldaten im aktiven Dienst handelt. Die örtliche Polizei und der Geheimdienst untersuchen den Vorfall.

USA melden Fortschritte bei Verhandlungen über Feuerpause

Die Unterhändler der USA, Ägyptens, Katars und Israels sollen sich bei Gesprächen in Paris auf die Grundzüge eines Geiselabkommens geeinigt haben.

Weitere Gespräche mit der Hamas sind erforderlich, aber einem nationalen Sicherheitsberater der USA zufolge sind die Unterhändler vorsichtig optimistisch.

Während sich die beiden Seiten einem vorläufigen Waffenstillstandsabkommen zu nähern schienen, sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, dass ein Geiselabkommen mit der Hamas die israelische Invasion in Rafah nicht aufhalten würde.

In Gaza sind die Menschen aufgrund der Lebensmittelknappheit auf ein Unkraut, die Malve, angewiesen, um ihre Familien zu ernähren. Die Pflanze hat medizinische Eigenschaften und wächst in den rauen, trockenen Böden problemlos. Da es keine Alternative gibt, ist sie zum wichtigsten Grundnahrungsmittel geworden.

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