Zweifel an den beiden Spezialisten: Wie plant der FC Bayern hinten rechts?

By Simon Zimmermann

Lange tat sich der FC Bayern schwer, im Winter einen neuen Rechtsverteidiger zu verpflichten. Die Personalnot in München war groß: Mit Noussair Mazraoui weilte der einzige Spezialist auf dieser Position zu Jahresbeginn beim Afrika-Cup. Notnagel Bouna Sarr hatte sich da schon das Kreuzband gerissen. Im Sommer zuvor hatte man Benjamin Pavard an Inter verkauft und Eigengewächs Josip Stanisic so ziemlich ohne Not an Leverkusen verliehen.

Nachdem die Bayern im Januar bei Kyle Walker letztlich einen Korb erhielten und die Verhandlungen mit PSG um eine Verpflichtung von Nordi Mukiele nicht voranschritten, richtete man den Fokus auf Boey. Der 23-jährige Franzose kam kurz vor Schließung des Transferfensters für satte 30 Millionen Euro von Galatasaray. Von Beginn an schien Boey nicht viel mehr als eine Notlösung zu sein. Plan A der Bayern war der Rechtsverteidiger sicher nicht.

Boey mit verkorkstem Start beim FC Bayern

Dessen Start beim Rekordmeister verlief dann auch nicht gerade reibungslos. Nach einer Einwechslung beim Heimsieg gegen Gladbach folgte der erste Startelfeinsatz in Leverkusen. Boey musste als linker Schienenspieler vor einer Dreierkette aushelfen. Am Ende setzte es eine deftige 0:3-Niederlage. Im Hinspiel gegen Lazio saß Boey dann 90 Minuten auf der Bank ehe er sich einen Muskelfaserriss zuzog.

Noch gibt es also wenige Eindrücke vom Franzosen im FCB-Trikot. Interne Zweifel sollen dennoch längst gehegt werden, berichtet zumindest die Bild. Demnach sollen hinter Boeys "Bayern-Tauglichkeit" Fragezeichen stehen. Der 23-Jährige sei zwar sehr schnell, technisch und taktisch seien aber bereits Defizite erkannt worden.

Stanisic kehrt im Sommer nach München zurück

Unweigerlich kommt da die Frage auf, ob man das nicht schon im Vorfeld hätte wissen können. Bei einem Spieler, der 30 Millionen Euro Ablöse kostet, darf zumindest erwarten werden, dass man die Stärken und Schwächen kennt. Entscheidet man sich dann für einen Transfer, mutet es schon recht kurios an, wenn nach wenigen Wochen bereits Zweifel aufkommen.

So oder so könnte es für Boey schwierig werden, sich kurz- bis mittelfristig bei den Bayern durchzusetzen. Zum einen, weil es aktuell mit Kimmich, Laimer und bald wieder Mazraoui große Konkurrenz gibt. Zum anderen, weil zur neuen Saison weitere Konkurrenz hinzukommen könnte. Josip Stanisic (Vertrag bis 2026) wird dann in München zurückerwartet. Das bestätigte nun auch dessen Berater Dieter Hoeneß.

Angesichts von Boeys bis 2028 gültigen Vertrag darf man dennoch nicht davon ausgehen, dass es - trotz der ersten Zweifel - zu einer schnellen Trennung kommen wird. Unter dem neuen Trainer wird der Franzose ziemlich sicher in der kommenden Saison eine Chance erhalten.

Was wird aus Mazraoui?

Ob das auch für Mazraoui gelten wird, ist da schon etwas fraglicher. Der 26-jährige Marokkaner konnte seit seinem Wechsel von Ajax nach München 2022 nie komplett und nachhaltig überzeugen. Laut Bild stehe daher intern auf dem Prüfstand, ob er wirklich zum FCB passt. Mazraouis Vertrag ist noch bis 2026 gültig. Für den Marokkaner dürfte es sicherlich im Sommer einen Markt geben. Dann könnten die Bayern zumindest finanziell ein Geschäft machen - schließlich kam der Rechtsverteidiger vor zwei Jahren ablösefrei.

Sollte der neue Trainer eine weitere Verstärkung für die Rechtsverteidiger-Position fordern, wäre Mazraoui wohl der erste Streichkandidat. Zuletzt wurde erneut Jeremie Frimpong von Bayer 04 wieder in München gehandelt.


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Dieser Artikel wurde ursprünglich auf 90min.com/DE als Zweifel an den beiden Spezialisten: Wie plant der FC Bayern hinten rechts? veröffentlicht.