Überall für Putin? Moldau verärgert über Russlands Wahl in Transnistrien

Auch in Transnistrien sollen Bürgerinnen und Bürger bei den russischen Wahlen mitmachen ©Vadim Ghirda/AP

Die Regierung von Moldau ist verärgert darüber, dass Moskau die russischen Präsidentschaftswahlen vom 15. bis zum 17. März auch in Transnistrien abhalten will und hat Russlands Botschafter einbestellt. Die abtrünnige Region Transnistrien steht unter der Kontrolle Moskaus.

Transnistrien gehört offiziell zu Moldau und grenzt an die Ukraine.

Der moldauische Ministerpräsident Dorin Recean erklärt, dass dem Vertreter Moskaus eine Protestnote übergeben wurde. Doch auch in den Worten des Regierungschefs wird klar, wie komplex die Situation ist, denn de facto hat Moldau keine Kontrolle über das von Russland unterstützte Transnistrien. Recean sagte: "Der Staat der Republik Moldau handelt dort, wo er das Umfeld kontrollieren kann, und dementsprechend werden wir keine Verstöße auf dem von den Verfassungsorganen kontrollierten Gebiet zulassen. Ansonsten wurde eine Protestnote an Botschafter Wasnetsow übergeben und jeder muss den moldauischen Staat und damit die Bürger der Republik Moldau respektieren."

Russlands Botschafter: "Menschen in Transnistrien wollen wählen"

Der russische Botschafter Oleg Wasnetsow behauptet, die Menschen vor Ort in Transnistrien wollten wählen. "Es gab viele Anfragen an die Zentrale Wahlkommission der Russischen Föderation, das Außenministerium der Russischen Föderation sowie an die Botschaft. Menschen (z.B. mit russischer Staatsbürgerschaft) fragten nach ihrem legalen Recht zu wählen. (...)"

Die von Moskau kontrollierten Behörden in Tiraspol haben das Wahlrecht auf ehemalige Sowjetbürger ausgeweitet. Insgesamt leben etwa 375.000 Menschen in Transnistrien.

Russische Soldaten in der Ukraine wählen schon

Auch in den von Russland besetzten Regionen in der Ukraine sollen die Bewohnerinnen und Bewohner bei der sehr wahrscheinlichen Wiederwahl von Wladimir Putin mitmachen. Für russische Soldaten an der Front hat die Abstimmung bereits begonnen.

© Euronews