Kernkraftwerk Fukushima: Ablassen von Kühlwasser laut IAEA-Chef Grossi unbedenklich

IAEA-Inspektion in Fukushima ©Eugene Hoshiko/AP

Der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat sich für eine weitere Einleitung von radioaktiv behandeltem Wasser aus dem Kernkraftwerk Fukushima ins Meer ausgesprochen. Bei einem Treffen mit Wirtschafts- und Fischereivertretern in Fukushima erklärte der IAEA-Chef, dass das aufbereitete und stark verdünnte Wasser keine Auswirkungen auf die Umwelt habe.

Er sei "sehr zuversichtlich", was den Prozess angehe. Ebenso hoffe er, dass der Dialog mit China und anderen Ländern konstruktiv sein werde, sagte Grossi. Der IAEA-Generaldirektor bestätigte einen vorläufigen Bericht seiner Behörde und erklärte, dass die Arbeiten in Fukushima den internationalen Standards entsprechen würden.

Fischereiverbände befürchten Einbußen

Das Wasser ist vor dem Einleiten ins Meer nur noch leicht radioaktiv, die Werte liegen unterhalb internationaler Richtwerte. Die Verklappung der mehr als 1,3 Millionen Tonnen Wasser über einen 1 Kilometer langen Tunnel ins Meer gilt als umstritten. Nicht nur Japans Fischereiverbände, die befürchten, dass der Ruf ihrer Erzeugnisse weiter beschädigt wird, lehnen diese Entsorgung ab. Auch in Ländern, wie Südkorea oder China gibt es Sorgen und Kritik. Peking etwa hatte ein Einfuhrverbot für japanische Meeresfrüchte ausgesprochen.

Das Vorhaben wird voraussichtlich etwa 30 Jahre in Anspruch nehmen. Vor der Verklappung im Pazifik wird das belastete Kühlwasser jedoch zunächst aufbereitet. Das Filtersystem kann allerdings das radioaktive Isotop Tritium nicht herausfiltern. Tepco will das Wasser daher so weit verdünnen, dass die Tritiumkonzentration auf 1500 Becquerel pro Liter sinkt, was weniger als einem Vierzigstel der nationalen Sicherheitsnorm entspreche.

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