By Carmen Stadelmann
Bereits vor der Auslosung in Saint-Denis war für das Team um Interimstrainer Horst Hrubesch klar: Sie werden bei den Olympischen Spielen auf die USA treffen!
Das ergab sich aufgrund der neuen FIFA-Weltrangliste. Als Fünfter dieser Liste befand sich Deutschland in Topf zwei. Da sich in Topf eins neben den USA mit Frankreich und Spanien nur zwei europäische Teams befinden und keine Gruppe mit zwei Teams derselben Konföderation gebildet werden kann, muss Deutschland in der Gruppenphase gegen den Olympia-Rekordsieger spielen.
Das US-amerikanische Team befindet sich in einer Phase des Umbruchs. Zwar konnten sie vergangenen März den "Concacaf W Gold Cup" (die mittel- und nordamerikanische Meisterschaft) für sich entscheiden. Dabei zeigten sie allerdings schwankende Leistungen. Die Olympischen Spiele 2024 in Paris sind auch das erste Turnier der US-Frauen mit ihrer neuen Cheftrainerin Emma Hayes.
Die "Matildas" warten
Nächster Gegner sind die Gastgeberinnen der vergangene Weltmeisterschaft: Australien.
Die sogenannten "Matildas" qualifizierten sich gemeinsam mit Japan über das asiatische Qualifikationsturnier. Die Mannschaft von Trainer Tony Gustavsson schaffte bei der Heim-WM eine Sensation und zog mit überzeugenden Leistungen bis ins Halbfinale ein - beispielswiese eliminierten sie Frankreich. Die Frauen von Down-Under begeisterten eine ganze Nation und sorgten für eine unvergessliche Frauen-Weltmeisterschaft. Viele bekannte Spielerinnen aus europäischen Ligen laufen für die australische Nationalmannschaft auf, wie Caitlin Foord, Steph Catley (beide Arsenal) oder Sam Kerr. Letztere wird Olympia allerdings aufgrund eines Kreuzbandrisses verpassen. Dennoch stellen die Matildas eine sehr anspruchsvolle Aufgabe für Deutschland dar.
Partie gegen einen Bekannten
Die Gruppe B wird entweder von Sambia oder Marokko komplementiert. Die afrikanischen Teams müssen das Olympia-Ticket erst noch unter sich aus machen - die Entscheidung wird Anfang April fallen.
Beides sind keine unbekannten Gegner für die deutsche Frauennationalelf. Gegen Marokko werden die Fans allerdings deutlich positivere Erinnerungen haben, als gegen Sambia.
Sambia war der letzte Testspielgegner der DFB-Frauen vor der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr. Vor heimischen Publikum in Fürth verlor die deutsche Auswahl um Martina Voss-Tecklenburg mit 2:3 gegen die Afrikanerinnen. Diese nutzen den Schnelligkeitsvorteil gegenüber den Deutschen gnadenlos aus. Bei der WM schieden die Weltranglisten 65. in der Vorrunde aus. Dennoch sollte Deutschland gelernt haben, solche Teams niemals zu unterschätzen.
Marokko belegt aktuell den 58. Platz der FIFA Weltrangliste. Die Partie gegen die Marokkanerinnen bei der Weltmeisterschaft war zugleich der einzige Sieg der DFB-Frauen in diesem Turnier. Zwar konnte man das Spiel mit 6:0 deutlich für sich entscheiden, dennoch zeigten die Frauen aus Marokko im Laufe des Turniers einen wahnsinnigen Kampfgeist und konnten sich für das Viertelfinale qualifizieren. Im Achtelfinale war dann allerdings nach einer 4:0 Niederlage gegen Frankreich Schluss. Besondere Unterstützung erfahren die Nordafrikanerinnen durch ihre Regierung: Diese stellte in den vergangene vier Jahren rund 20 Millionen US-Dollar bereit, um den Frauenfußball im Land zu fördern.
Das sind die weiteren Gruppen:
Platz eins und zwei jeder Gruppe sowie die zwei besten Dritt-Platzierten qualifizieren sich für die Knock-out Phase.
Mit der Partie gegen Australien am 25. Juli in Marseilles starten die DFB-Frauen ins Turnier. Das Finale der Olympischen Spiele wird am 10. August in Paris ausgetragen.
Dieser Artikel wurde ursprünglich auf 90min.com/DE als Olympia: Das sind die Gruppen-Gegner der DFB-Frauen! veröffentlicht.
