An der Front im Ukraine-Krieg: Hat Russland 10 Mal mehr Artillerie als Kiew?

Auch Wohnhäuser in der Ukraine unter russischem Beschuss ©Andriy Andriyenko/Copyright 2024 The AP. All rights reserved

Russland hat in der Nacht auf den 22. März eine weitere Welle groß angelegter Drohnen- und Raketenangriffe auf ukrainische Städte gestartet. Diese richteten sich gegen Charkiw, Saporischschja und Krywyj Rih und zielten in erster Linie auf die Energie-Infrastruktur ab.

Angriffe wurden auch aus den Oblasten Chmelnyzkij, Odesa, Mykolajiw, Winnyzja, Kirowohrad, Lwiw, Sumy, Poltawa und Iwano-Frankiwsk gemeldet.

Nicht genug Luftabwehrsysteme aus dem Westen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, dass Patriot- und andere vom Westen gelieferte Luftabwehrsysteme russische ballistische Raketen abschießen können. Er wies jedoch darauf hin, dass die Ukraine derzeit nicht über genügend dieser Systeme verfügt, um alle Gebiete der Ukraine abzudecken.

In seiner jüngsten Einschätzung schreibt das "Institute for the Study of War" (ISW): Die Ukraine musste bereits schwierige Entscheidungen über die Platzierung ihrer begrenzten Luftabwehrsysteme in rückwärtigen und vorderen Gebieten treffen. Die russischen Streitkräfte haben in letzter Zeit vor allem versucht, die ukrainische Luftabwehr sowohl in abgelegenen Gebieten als auch entlang der Front unter Druck zu setzen.

Der Mangel an ukrainischen Luftabwehrraketen wird wahrscheinlich weiterhin die Fähigkeit der Ukraine einschränken, den Luftraum über der besetzten Ukraine zu verteidigen und die russischen taktischen Flugzeuge zu bedrohen, die routinemäßige Gleitbombenangriffe durchführen.

Russische Überlegenheit beim Artilleriefeuer

Die russischen Streitkräfte setzen auch verstärkt taktische Flugzeuge, Drohnen und elektronische Kriegsführungssysteme in der Ukraine ein, um ihre Angriffe vorzubereiten und zu unterstützen. Neuen Berichten zufolge übertrifft das russische Artilleriefeuer das ukrainische im Verhältnis von bis zu zehn zu eins.

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