Nach Brückeneinsturz: USA bereitet sich auf Lieferkettenengpässe vor

Teile der Francis-Scott-Key-Brücke stehen noch, nachdem ein Containerschiff mit einem der Brückenpfeiler kollidiert ist, Dienstag, 26. März 2024 in Baltimore. ©Kaitlin Newman/AP

In der Nacht zum Dienstag kollidierte das Containerschiff Dali mit einem Betonpfeiler der Francis-Scott-Key-Brücke am Hafen der US-amerikanischen Stadt Baltimore. Das Schiff war auf dem Weg von Baltimore nach Colombo, Sri Lanka. Der Unfall ereignete sich während des Manövrierens im Patapsco River.

Bislang 6 Menschen für tot erklärt

Sechs Personen werden nach versuchten Bergungsarbeiten offiziell für tot erklärt. Zwei Leichen konnten bislang aus dem Fluss geborgen und identifiziert werden. Die US-Küstenwache hat den Tod der Männer am Mittwoch bestätigt. Colonel Roland L. Butler Jr., Leiter der Maryland State Police, gab bei einer Pressekonferenz bekannt, dass die Opfer Teil einer Bauarbeitertruppe waren, die Schlaglöcher auf der Brücke reparierte. Sie stammten aus Mexiko, Guatemala, Honduras und El Salvador.

Die Behörden haben die Bergungsarbeiten inzwischen eingestellt, da Sicherheitsbedenken für Taucher bestehen und es nicht möglich war, weitere Fahrzeuge innerhalb der eingetauchten Struktur zu erreichen. Acht Menschen sind den Behörden zufolge in den Fluss gefallen.

Warum ist das Schiff mit der Brücke kollidiert?

Es wird vermutet, dass ein kurzzeitiger Verlust des Antriebs und möglicherweise ein Stromausfall an Bord zu dem Unfall führten. Die Behörden deuten auf einen möglichen Stromausfall hin, der durch Videoaufnahmen des Unfalls bestätigt wird. NPR zufolge spekulieren Experten über eine Kettenreaktion infolge des Antriebsverlusts.

US-Verkehrsminister rechnet mit erheblichen Auswirkungen auf Lieferkette

US-Verkehrsminister Pete Buttigieg betonte, dass der Einsturz der Brücke eine erhebliche und langwierige Auswirkung auf Lieferketten haben werde. Es ist noch unklar, wie lange der Schifffahrtskanal geschlossen bleiben wird. Die Hafenbehörden arbeiten daran, andere Häfen für eine mögliche Überlastung vorzubereiten und die Zusammenarbeit zu koordinieren.

Präsident Joe Biden sagte, dass die Regierung die Kosten für den Wiederaufbau der eingestürzten Francis Scott Key Bridge tragen werde, erklärte Verkehrsminister Pete Buttigieg. Es sei allerdings noch zu früh, die Kosten zu bewerten und dass der Wiederaufbau nicht schnell, einfach oder kostengünstig sein werde.

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