Italien deckt 600-Millionen-Euro Betrug von EU-Geldern auf

Die Finanzpolizei in Venedig deckt Millionenbetrug auf ©SIMON DAWSON/AP2009

Die italienische Polizei hat am Donnerstag 22 Personen verhaftet und Vermögenswerte von Villen bis zu Rolex-Uhren im Wert von über 600 Millionen Euro beschlagnahmt.

Die Finanzpolizei in Venedig geht davon aus, dass die Gruppe der Betrüger in verschiedenen europäischen Ländern operiert. Sie versuchte, Gelder aus Pandemiefonds der EU und die von Italien eingeführten Programme zur Wohnraumverbesserung zu betrügen.

Beschlagnahmte Luxusgüter

Die Polizei beschlagnahmte unter anderem Villen, Rolex-Uhren, Gold, Kryptowährungen und Luxusautos sowie unrechtmäßige Steuergutschriften im Wert von rund 600 Millionen Euro für die Verschönerung von Wohnungen.

EU-Fonds als gefundenes Fressen für Betrüger

Die Ermittlungen verstärken die Befürchtung, dass sowohl EU-Fonds der Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF), der dem Wiederaufbau nach der Pandemie gilt, als auch Italiens eigene Bauprogramme ein gefundenes Fressen für Betrüger sind.

Italien hat bisher fast 102 Milliarden Euro aus den COVID-Rettungsfonds der EU erhalten, und bis 2026 werden weitere 90 Milliarden erwartet. Gleichzeitig zahlt die italiensiche Regierung Milliarden für Bauprogramme aus.

Nach Angaben der Polizei wurden drei Personen in der Slowakei, zwei in Österreich und 17 in ganz Italien verhaftet, und auch in Rumänien wurden Durchsuchungen durchgeführt.

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