Förster ziehen positive Bilanz: Pfälzerwald geht es wieder gut

Durch den vielen Niederschlag werden Wald und Pflanzen wieder besser versorgt.

Der Verlust von Wäldern durch Rodung und Brände trägt massiv zum Klimawandel bei. Das ist nicht nur wegen der entstehenden Emissionen schädlich: Bäume sind auch wahre Klimaschützer, die mit ihren Nadeln und Blättern klimaschädliches Kohlendioxid aus der Luft filtern und aufspalten.

Auch andersherum bedingen sich Klimawandel und Wälder: Durch die Klimakrise kommt es zu veränderten Wetterbedingungen. Höhere Temperaturen, geringere Niederschlagsmengen und längere Trockenperioden bereiten der Natur langfristige Probleme, deren Auswirkungen schon jetzt zu spüren sind.

Wie viele andere Wälder hat auch der Pfälzerwald im Südwesten Deutschlands in den vergangenen Jahren unter klimatischen Veränderungen gelitten. Das Waldgebiet nahe Kaiserslautern kämpfte mit Wassermangel und Trockenheit. Doch jetzt gibt es gute Nachrichten.

Mehr Niederschlag: Boden im Pfälzerwald profitiert von Wassermengen

Einem SWR-Bericht zufolge hat es im vergangenen halben Jahr deutlich mehr geregnet als in den Vorjahren. Für den Pfälzerwald ist das ideal: Dem Wald gehe es so gut wie lange nicht mehr.

Spaziergänger laufen durch den Pfälzerwald.

Jahrelang waren die Böden im Wald viel zu trocken, sagt der Forstamtsleiter der Pfälzer Rheinauen, Christopher Skala, gegenüber dem Sender. Durch den Niederschlag in jüngster Vergangenheit ist wieder mehr Feuchtigkeit vorhanden.

Auch Jens Bramenkamp, Revierleiter beim Forstrevier Hohe Loog – Stadt Neustadt berichtet von einem guten Zustand des Neustadter Stadtwalds im Vergleich zu vorherigen Jahren.

Der Boden im Pfälzerwald ist sandig, wodurch Wasser gut versickert. Der Nachteil ist, dass diese Bodenverhältnisse die Flüssigkeit nur schlecht speichern können. Regen fließt also primär ins Grundwasser ab. Gut für die Grundwasserbildung, schlecht für die oberen Schichten: Dort braucht der Waldboden ebenfalls genügend Feuchtigkeit zur Versorgung von Bäumen und Pflanzen, die er so nicht bekommt.

Rodungen machen Wäldern zu schaffen.

Prognose für Pfälzerwald: Heißer Frühling könnte Zustand verschlechtern

Trotz der Freude über den neuen Ist-Zustand fürchten die Förster, dass dieser nicht allzu lange anhalten wird. "Wenn jetzt wieder ein trockenes und heißes Frühjahr kommt, sind die Vorräte schnell wieder weg", so Skala.

Durch Wind und höhere Temperaturen könnten die oberen Bodenschichten schnell wieder austrocknen. Gerade in der anstehenden Vegetationsphase – wenn es grünt und die Blätter wachsen – brauche es große Mengen Wasser, um alle Pflanzen zu versorgen.

Die Förster sind sich einig, dass sich der Wald durch den Klimawandel weiter verändern werde. Möglich sei, dass sich die heimischen Sorten dem Klima anpassen. "Die Ausgangslage ist dieses Jahr aber auf alle Fälle schon mal gut", sagt Bramenkamp.