Bärlauch: Was du bei der Ernte beachten musst

Bärlauch kann seinen Standort durch seine Knospen selbst verändern, indem er sie bis zu zehn Zentimeter pro Jahr seitwärts schiebt.

Jedes Frühjahr machen sich Naturfreund:innen und Hobbyköche auf den Weg in die Wälder, um Bärlauch zu sammeln. Dieses Wildgemüse ist bekannt für seinen starken, knoblauchähnlichen Geschmack.

In Deutschland findet man Bärlauch oft in Laub- und Mischwäldern. Doch beim Sammeln muss man vorsichtig sein, da Bärlauch leicht mit giftigen Pflanzen verwechselt werden kann. Daher ist es wichtig zu wissen, wann die beste Zeit für die Bärlauch-Ernte ist und wie man ihn sicher identifiziert.

Was ist Bärlauch?

Bärlauch ist eine wildwachsende Pflanze, die zur Familie der Amaryllidaceae gehört, zu der auch Knoblauch, Zwiebeln und Lauch zählen.In Deutschland ist er eine der wenigen weit verbreiteten Wildpflanzen, die in der Küche verwendet werden. Er wird oft auch "wilder Knoblauch" genannt, was auf seinen charakteristischen, starken Knoblauchgeruch und -geschmack zurückzuführen ist.

Die Pflanze ist besonders im Frühjahr beliebt, wenn die frischen, grünen Blätter aus dem Boden sprießen, bevor die Bäume ihr volles Laub erreicht haben. Diese Blätter sind flach, breit und haben eine lanzettliche Form, die in einer Spitze endet. Sie sind nicht nur ein Zeichen des Frühlingsanfangs, sondern auch eine geschätzte Zutat in der saisonalen Küche, genutzt für Pesto, Suppen und diverse andere Gerichte, die eine frische, würzige Note erfordern.

Bärlauch wird aufgrund seiner Blüten, die sternförmig und reinweiß sind, auch oft als "Hexenzwiebel" bezeichnet.

Beste Zeit und Orte für die Bärlauch-Ernte

Die beste Zeit für die Bärlauch-Ernte in Deutschland ist von März bis Mai, wenn die Pflanzen jung und die Blätter am aromatischsten sind. Bärlauch wächst bevorzugt in schattigen, feuchten Laub- und Mischwäldern, oft unter Buchen, wo er ausgedehnte Teppiche bildet. Diese Standorte bieten die kühlen und feuchten Bedingungen, die Bärlauch bevorzugt.

Für die Ernte sucht man am besten Gebiete auf, die etwas abseits von stark frequentierten Wegen oder landwirtschaftlich genutzten Flächen liegen, um die Aufnahme von Schadstoffen zu minimieren. Naturparks und geschützte Waldgebiete sind oft gute Orte, um Bärlauch in seiner natürlichen Umgebung zu finden, allerdings sollte man sich vorab über die lokalen Regeln zur Wildpflanzenernte informieren, da in manchen Gebieten das Sammeln von Wildpflanzen eingeschränkt oder verboten sein kann.

Wichtige Sicherheitstipps bei der Ernte von Bärlauch

Beim Sammeln von Bärlauch ist besondere Vorsicht geboten, um Verwechslungen mit giftigen Pflanzen zu vermeiden. Zu den häufigsten Verwechslungsgefahren gehören das Maiglöckchen und die Herbstzeitlose, die ähnliche grüne Blätter haben, aber hochgiftig sind.

Erkennungsmerkmale von Bärlauch

  • Geruch: Das deutlichste Unterscheidungsmerkmal von Bärlauch ist sein starker Knoblauchgeruch, der freigesetzt wird, wenn man die Blätter zwischen den Fingern zerreibt. Weder Maiglöckchen noch Herbstzeitlose verströmen diesen Geruch.
  • Blattform: Bärlauchblätter sind breit und lanzettlich (länglich, zugespitzt, in oder unterhalb der Mitte am breitesten) mit einem glatten Rand. Sie wachsen einzeln aus dem Boden, im Gegensatz zu Maiglöckchen, deren Blätter paarweise an einem Stängel wachsen.
  • Blütezeit: Bärlauch blüht im April und Mai mit weißen, sternförmigen Blüten, die in einem Schirm angeordnet sind. Dies kann ebenfalls helfen, ihn von anderen Pflanzen zu unterscheiden.

Sicherheitstipps bei der Ernte

  • Niemals roh probieren: Bevor du sicher bist, dass es sich um Bärlauch handelt, solltest du niemals ein Blatt probieren.
  • Standortwahl: Sammel Bärlauch in sauberen, unbelasteten Gebieten. Vermeide Straßenränder und Gebiete, die als Auslaufgebiete für Hunde dienen könnten.
  • Kleine Mengen: Sammel nur so viel Bärlauch, wie du auch verwenden möchtest, um den Bestand zu schonen.
  • Werkzeuge verwenden: Um die Pflanzen nicht mit den Händen zu beschädigen und eine Verbreitung von Pflanzenkrankheiten zu verhindern, können kleine Scheren oder Messer beim Ernten hilfreich sein

Wie lagere ich Bärlauch am besten?

Nach der Ernte sollte Bärlauch richtig gelagert werden, um seine Frische und sein Aroma zu bewahren. Im Kühlschrank hält sich Bärlauch am besten, wenn die Blätter leicht feucht in eine Plastiktüte oder ein feuchtes Küchentuch eingeschlagen werden. So bleibt er etwa eine Woche lang frisch.

Für eine längere Lagerung kann Bärlauch gewaschen, getrocknet und dann eingefroren werden. Alternativ ist das Einlegen in Öl eine gute Methode, um Bärlauch haltbar zu machen und gleichzeitig ein aromatisches Öl zu erhalten, das sich zum Kochen verwenden lässt. Durch diese Aufbewahrungsmethoden bleibt der Bärlauch länger verwendbar und sein einzigartiges Aroma erhalten.