Rechtsextreme Schlammschlacht? Spaniens Sanchez denkt über Rückzug nach

Spaniens Regierungschef Sanchez mit seiner Ehefrau Begoña Gómez (Archiv) ©Alastair Grant/Copyright 2020 The AP. All rights reserved

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez hat all seine Termine für die nächsten Tage abgesagt, um zu überlegen, ob er an der Spitze der Regierung bleiben oder zurücktreten soll. Am 29. April will der Sozialist seine Entscheidung bekanntgeben.

Hintergrund ist ein mögliches Ermittlungsverfahren gegen die Ehefrau des Regierungschefs nach Korruptionsvorwürfen aus rechtsextremen Kreisen. Dazu erklärte Sanchez, die Vorwürfe gegen Begoña Gómez seien falsch.

Ermittlungen wegen Korruption gegen Begoña Gómez?

Der Leiter eines Gerichtshofs in Madrid, Juan Carlos Peinado, hat zugestimmt, ein mögliches Ermittlungsverfahren gegen Begoña Gómez wegen mutmaßlicher Einflussnahme und Korruption einzuleiten. Gleichzeitig hat Peinado hat die Ermittlungen in diesem Fall für geheim erklärt.

Die Vorwürfe kommen von der Organisation "Manos limpias" (Saubere Hände), wie das Gericht in Madrid mitgeteilt hat. Das Kollektiv gilt als der extremen Rechten nahestehend.

Begoña Gómez soll laut der Vorwürfe als Leiterin der Stiftung IE Africa Center während der Corona-Pandemie illegal Gelder von der Reiseagentur Globalia erhalten haben, zu der auch Air Europa gehört.

"Schlammschlacht der extremen Rechten"

Pedro Sanchez hat sich in einem Schreiben an die Öffentlichkeit gewandt und erklärt, warum er beschlossen hat, sich zunächst zurückzuziehen.

"Ich muss innehalten und nachdenken", schrieb Sánchez auf X. "Ich muss die Frage beantworten, ob es sich lohnt, angesichts der Schlammschlacht, die die Rechte und die extreme Rechte aus unserer Politik gemacht haben, weiterzumachen, ob ich an der Spitze der Regierung weitermachen oder auf diese höchste aller Ehren verzichten soll."

Der 52-jährige Pedro Sánchez ist seit 2018 spanischer Ministerpräsident. Im November konnte er erneut eine neue linke Koalitionsregierung bilden und eine weitere vierjährige Amtszeit antreten. Er ist einer der am längsten amtierenden sozialistischen Regierungschefs in Europa.

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