Erfolgreiche Rettung: 130 gestrandete Grindwale sind wieder befreit

Der Grund für die Strandung der Wale ist noch nicht bekannt, es gibt aber Theorien.

Am vergangenen Donnerstag bildete sich an der australischen Westküste ein furchtbares Szenario ab: 160 Grindwale waren nahe der Kleinstadt Dunsborough gestrandet und kämpften um ihr Leben. Selbst konnten sich die Meeressäuger aus dieser kläglichen Situation nicht mehr befreien, deshalb beteiligten sich zahlreiche Tierschützer:innen und Anwohner:innen an der Rettung.

Die Helfenden überschütteten die Tiere mit Wasser und hielten ihre Köpfe über der Meeresoberfläche, damit sie Luft schnappen konnten. Die Aktion war ein voller Erfolg und es konnten 130 Grindwale wieder in tiefere Gewässer gelangen. Ein großartiges Ergebnis, wenn man bedenkt, dass erst letztes Jahr bei einer Massenstrandung in Australien alle Tiere gestorben sind.

Mit diesen Aktionen verhinderten Helfer das Schlimmste

Fachleute waren fest davon überzeugt, dass ein Großteil der Grindwale den Tag nicht überleben würde. Bei einer Strandung sterben die Wale oft, weil sie von ihrem eigenen Gewicht zerquetscht werden, bei einer Flut ertrinken oder ersticken sie. Den meisten Tieren konnte dieses qualvolle Leid durch die unermüdliche Freiwilligenarbeit erspart bleiben.

Aussichtslose Situation: Die Wale waren auf die Hilfe der Menschen angewiesen.

Die Behörde für Artenvielfalt und Naturschutz (DBCA) berichtet, dass Helfende in Booten unterwegs sind, um die Wale von der Küste fernzuhalten und eine erneute Strandung zu verhindern. Diese seltsame Handlung ist aus früheren Vorfällen bereits bekannt.

Außerdem verfolgt ein Sichtungs-Flugzeug im Stundentakt den Aufenthaltsort der Tiere. Bis jetzt sind die Meeressäuger gut unter Kontrolle und noch nicht wieder ans Ufer zurückgekehrt.

Auch während der Rettungsaktion haben es Einsatzboote geschafft, eine weitere Gruppe von etwa 20 Walen in Schach zu halten, damit sie nicht in Küstennähe schwimmen.

So könnten die toten Wale bei zukünftigen Strandungen helfen

Trotzdem ging das Ende der Geschichte nicht für alle gestrandeten Wale gut aus: Für etwa 30 Meeressäuger kam leider jede Hilfe zu spät – darunter war auch ein Baby. Bei den freiwilligen Helfer:innen ließ der schreckliche Anblick Tränen in die Augen schießen.

Doch die Wal-Expert:innen spenden mit einer Nachricht Trost: Die toten Walkörper sollen laut dem deutschen Nachrichtenportal "Spiegel" zur Erforschung der Spezies beitragen. So kann das Verhalten der Tiere vor einer Strandung untersucht werden, damit der Hintergrund deutlicher wird, warum ganze Herden auf einen Schlag in Richtung Ufer schwimmen.

Wenn die Wale einmal an Land gespült sind, beginnt ein Rennen gegen die Zeit. Es muss schnell gehandelt werden, damit so viele Tiere wie möglich vor dem Tod bewahrt werden können. In diesem Fall ist es dem blitzschnellen Handeln der helfenden Menschen zu verdanken, dass so viele Wale gerettet wurden.

Wenn die Forscher:innen bei der Ermittlung ein Verhaltensmuster oder den Grund für eine Massenstrandung herausfinden, können bereits im Voraus wichtige Maßnahmen getroffen werden.

Wal-Strandung zunächst ein Rätsel – doch es gibt Theorien

Bisher gibt es noch keine klare Antwort auf die Frage, warum ganze Gruppen von Walen stranden. Es gibt jedoch eine Theorie: Wenn sich ein krankes oder verletztes Tier verirrt, folgen ihm die anderen. Grindwale sind nicht gerne alleine und ziehen deswegen oft in großen Gruppen durch den Ozean – das schafft eine enge Bindung untereinander.

Meldung

Expert:innen geben noch einen anderen Grund an: Akustische Umweltverschmutzung wie Sonargeräte von Schiffen, können dafür verantwortlich sein, dass Wale ihre Orientierung verlieren.