Auftakt mit Skandal: AfD stolpert in den EU-Wahlkampf

Die rechtsextreme AfD hat ihre EU-Wahlkampagne in Donaueschingen, im Südwesten Baden-Württembergs, mit einem Skandal gestartet. ©Michael Kappeler/(c) Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Die rechtsextreme AfD hat ihre EU-Wahlkampagne in Donaueschingen, im Südwesten Baden-Württembergs, mit einem Skandal gestartet.

Vor Kurzem wurde Jian Guo, ein Mitarbeiter des Spitzenkandidaten Max Krah, wegen Spionage für China festgenommen. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass er unter anderem chinesische Dissidenten in Deutschland ausspioniert habe.

Krah hatte angekündigt, dass er seinen Assistenten entlassen will.

AfD zeigt sich gelassen

Die AfD steht schon wegen ihrer russlandfreundlichen Rhetorik in der Kritik. Die Festnahme rückt die Partei kurz vor den Europawahlen, die in Deutschland am 9. Juni stattfinden, nochmal in ein ungünstiges Licht.

Wir werden Wahlerfog um Wahlerfolg einfangen.

AfD Co-Vorsitzender Tino Chrupalla sieht darin einen Versuch, seine Partei zu sabotieren:

"Mitlerweile ist es ja wirklich abenteuerlich, mit welchen Mitteln hier, auch unsere Partei zersetzt werden soll, wie man unsere Partei beschädigen will, vor allen Dingen ,wie man Unruhe stiften will und Misstrauen", sagte Chrupalla.

"Ich denke, genau dem müssen wir widerstehen. Wir werden mit genauso kühlem Kopf weiterverfahren. Und am Ende gehen wir aus dieser Geschichte gestärkt hervor. Und wir weren Wahlerfog um Wahlerfolg einfangen."

Krah will weiterhin Europaspitzenkandidat bleiben

Trotz des Skandals will Krah weiterhin für die EU-Wahlen kandidieren.

Ich bin und bleibe der Spitzenkandidat.

„Wenn Sie glauben, dass dies das Ende meiner Spitzenkandidatur ist, muss ich Sie enttäuschen“, sagte er vor Reportern. „Ich bin und bleibe der Spitzenkandidat; es geht jetzt darum, den Wahlkampf wieder auf europäische Themen zu konzentrieren und von dieser sehr unangenehmen Angelegenheit wegzukommen.“

Einwohner der Stadt Donaueschingen veranstalteten eine Anti-Rechts-Kundgebung. Mit Parolen wie "AfD Volksverräter" oder "Omas gegen Rechts" demonstrierten die Menschen gegen die rechte AfD.

© Euronews