Mehr Ballaststoffe: Forscher arbeiten an gesunder Weißbrot-Alternative

Trotz seines schlechten Rufes kommt Weißbrot geschmacklich bei vielen Personen noch immer am besten an.

Weißbrot zum Frühstück, mittags und zum Abendbrot: Das Gebäck in all seinen Formen ist ein fester Bestandteil der deutschen Esskultur. Es ist zudem vor allem in den Niederlanden, Großbritannien und in Skandinavien beliebt. Dabei ist das Weizenbrot nicht sonderlich gesund. Eher im Gegenteil: Es sättigt nicht lange, und die darin enthaltene Stärke kann wegen der geringeren Menge an Ballaststoffen schneller in Zucker umgewandelt werden und ins Blut übergehen.

Weißbrot darf in Deutschland auf kaum einer Veranstaltung mit kulinarischem Angebot fehlen.

Alternativen gibt es viele. Vollkorn-, Dinkel oder Quinoa-Brötchen setzen sich schon seit Jahren vermehrt durch. Doch vielen schmecken diese gesünderen Brot-Variationen nicht.

Schon seit Langem versuchen Hersteller, gesundes Weißbrot zu kreieren, das genauso schmeckt wie das Original. Bisher kommen die Varianten bei wahren Weizenbrot-Liebhaber:innen geschmacklich allerdings meist nicht gut an. Forschende in Großbritannien wollen das nun ändern. Sie arbeiten an einer Weißbrot-Alternative, die genauso gesund ist wie Vollkornbrot, vom Geschmack und der Konsistenz her aber genauso schmeckt wie das weiße Gegenstück.

Ungesundes Weißbrot: Erbsen und Bohnen sollen Abhilfe schaffen

Wie wichtig auch den Brit:innen ihr Weißbrot ist, zeigt der Umgang mit dem Forschungsprojekt: Es wird von der Regierung finanziert, um die gesundheitlichen Eigenschaften der Lebensmittel im Land zu verbessern, wie die "BBC" berichtet.

Zwar gab es bereits Versuche, Weißbrot gesünder zu machen. Doch die zum Weizenmehl hinzugefügte Kleie veränderte den Geschmack und die Textur so, dass der Geschmack bei der Kundschaft nicht positiv aufgenommen wurde. Nun planen die Forschenden, der Brotmischung kleine Mengen Erbsen, Bohnen und Getreide sowie Kleie beizugeben.

Die gesunden Alternativen zu Weißbrot schmecken vielen Weizenbrot-Liebhaber:innen nicht.

Noch steht das Forschungsprojekt ganz am Anfang. Dr. Catherine Howarth von der Aberystwyth University ist eine der Leiterinnen des Vorhabens. Sie sagte laut der "BBC", dass die Wissenschaftler:innen damit begonnen hätten, die detaillierte chemische Zusammensetzung des vorhandenen Weißmehls zu analysieren.

Ein Balanceakt: Mehr Ballaststoffe sollen das Weißbrot gesünder machen

Einfach ist das Vorhaben, ein geschmacklich identisches, gesundes Weißbrot zu kreieren, offenbar nicht. Howarth zufolge ist es ein "heikler Balanceakt", die Nährwerte auf das Niveau von Vollkornbrot zu steigern und gleichzeitig den Geschmack und die Konsistenz von Weißbrot beizubehalten.

Bisher versuchte das Team, kleinere Mengen der Weizenkeime und eines Teils der Kleie, die beim Mahlprozess normalerweise entfernt wird, wieder hinzuzufügen. Auch experimentieren die Forschenden mit anderen Körnern, die reicher an Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen sind. Etwa mit Quinoa, Teff, Sorghum und Hirse. Grüne Erbsen und Kichererbsen sind ebenfalls Teil des Forschungsprojekts. Letztere können zusätzliche Proteine liefern.

Gesündere Weißbrot-Alternative: So wichtig sind Ballaststoffe

Ballaststoffe sind fundamental für den menschlichen Körper. Die meisten Menschen essen hierzulande noch immer zu wenig von ihnen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung geht eine höhere Ballaststoffzufuhr mit einer Verringerung des Sterblichkeitsrisiko einher.

Ballaststoffe finden sich in Vollkornbrot, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten.

Sie senkt das Risiko, an kardiovaskulären Erkrankungen oder Krebserkrankungen zu versterben. Auch für die Verdauung sind Ballaststoffe wichtig. Ein funktionierender Verdauungsapparat ist ein wichtiger Grundbaustein für die Gesundheit des gesamten Körpers. Zudem gilt: Wer mehr Ballaststoffe isst, senkt das Risiko für Übergewicht deutlich.