Mai-Demos weltweit. Auschreitungen, Gaza-Solidarität und rote Farbe

In Athen in Griechenland organisierten Gewerkschaften, Studentenorganisationen und Jugendparteien einen Marsch zum ersten Mai. ©Zurab Tsertsvadze/Copyright 2024 The AP. All rights reserved

Arbeiter*innen und Aktivist*innen auf der ganzen Welt haben in turbulenten Zeiten an den diesjährigen Maidemonstrationen teilgenommen.

1.-Mai-Themen in Athen: Inflation, Arbeitsrechte und Gaza

In Athen in Griechenland organisierten Gewerkschaften, Studentenorganisationen und Jugendparteien einen Marsch vom Klathmonos-Platz zum Syntagma-Platz. Arbeitsrechte, hohe Lebensmittelpreise und das Schicksal der Zivilbevölkerung im Gazastreifen sind die Hauptanliegen.

"Wir sind nicht nur von den hohen Preisen betroffen, sondern werden auch vom Krieg bedroht . Grenzen sind geschlossen, Menschen ertrinken. Das System und die Regierung begehen Verbrechen", so eine Demonstrantin in Athen.

"Die Krankenhäuser, das Gesundheitssystem, ist der Sektor, der am stärksten betroffen ist und weiterhin gnadenlos leidet - keine Einstellungen, keine festen Arbeitsplätze", klagt ein anderer Demonstrant.

Eine Gruppe junger Menschen warf rote Farbe in den Brunnen des Syntagma-Platzes - symbolisch für das vergossene Blut im Gazastreifen.

Auschreitungen in Istanbul

Die Polizei in Istanbul setzte Tränengas ein und feuerte Gummigeschosse ab, um Tausende Menschen zu vertreiben, die versuchten, eine Barrikade zu durchbrechen und trotz eines Verbots auf den Taksim-Platz zu gelangen. Innenminister Ali Yerlikaya sagte auf X, dass mindestens 210 Menschen festgenommen wurden.

Die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Taksim aus Sicherheitsgründen seit Langem für Demonstrationen gesperrt, doch der Platz hat symbolischen Wert. Im Jahr 1977 eröffneten Unbekannte das Feuer auf einer Maifeier auf dem Platz, lösten eine Massenpanik aus und töteten 34 Menschen. Am Mittwoch legte eine kleine Gruppe von Gewerkschaftsvertretern einen Kranz an einem Denkmal für die Opfer nieder.

„Ich will leben, nicht überleben“

Der 1. Mai ist der Tag, an dem die Rechte der Arbeitnehmer gefeiert werden. Er ist auch eine Gelegenheit, wirtschaftliche Missstände oder politische Forderungen zu äußern. „Besteuert die Reichen“, stand auf einem Transparent in Deutschland. „Nicht den Achtstundentag anfassen“, hieß es auf einem anderen in Sri Lanka. „Ich will leben, nicht überleben“, stand auf einem Transparent in Frankreich.

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