Asiatische Tigermücke breitet sich aus – muss ich mich schützen?

Die Tigermücke mag zwar klein sein, für Menschen ist sie aber alles andere als ungefährlich.

Bei sommerlichen Temperaturen ist es fast unmöglich, Mücken aus dem Weg zu gehen. Und auch das altbewährte Anti-Mücken-Spray ist nicht immer sofort griffbereit. Das Gute an der Sache: Meistens sind die Stiche für uns Menschen nicht gefährlich – nur das ständige Jucken ist ziemlich unangenehm.

Doch in den vergangenen Jahren wird in Europa und jetzt auch in manchen Regionen Deutschlands die Asiatische Tigermücke immer häufiger gesichtet. Diese Mücke ist alles andere als harmlos für den Menschen. Watson erklärt, wie gefährlich das Insekt wirklich ist und wie du dich schützen kannst.

Aussehen und Verhalten: So erkennst du die Asiatische Tigermücke

Ungefähr neun Millimeter groß und weiß-schwarz gemustert: So lässt sich das Aussehen der Tigermücke grob beschreiben. Vor allem am Hinterleib und an den Hinterbeinen ist die Färbung gut zu erkennen. Eine weitere Auffälligkeit ist eine weiße Linie, die sich vom Hinterkopf bis zum Flügelansatz zieht.

Das Umweltbundesamt warnt vor Unachtsamkeit, denn auf den ersten Blick sieht die Asiatische Tigermücke wie eine einheimische Stechmückenart aus. Aufgrund ihrer kleinen Größe werden sie relativ häufig verwechselt.

Mit dem bloßen Auge ist es nicht leicht, die Asiatische Tigermücke von den heimischen Stechmücken zu unterscheiden.

Im Sommer sitzen viele nach dem Grillen noch gemütlich draußen und lassen den Abend ausklingen. Es dauert nicht lange, bis uns die nervigen Mücken quälen. Die Plagegeister greifen meistens abends an und kämpfen gierig um unser Blut.

Im Gegensatz dazu sticht die Asiatische Tigermücke vor allem tagsüber im Freien und manchmal auch in der Wohnung. Sie lässt dabei nicht locker und ist sehr hartnäckig und aggressiv.

Diese gefährlichen Viren kann die Tigermücke übertragen

Laut dem Umweltbundesamt kann die Tigermücke verschiedene Krankheitserreger mit sich tragen wie Fadenwürmer und Viren. Man spricht sogar von einem Übertragungspotenzial, das mehr als 20 Viren berücksichtigt. Dazu zählen:

  • West-Nil-Viren
  • Dengue-Viren
  • Chikungunya-Viren
  • Zika-Viren

Das bedrohlichste Virus für Deutschland ist wahrscheinlich das Chikungunya-Virus. Es vermehrt sich auch bei mäßigen Temperaturen in den Mücken. Eine Infektion mit den Krankheitserregern kann langanhaltende Beschwerden in den Gelenken auslösen – häufig ist die Hand betroffen.

Das Umweltbundesamt stuft die Gefahr einer Übertragung von Viren durch eine Asiatische Tigermücke als gering ein. Der Grund dafür ist, dass es noch nicht viele Virusträger gebe und die Steckmücken noch nicht weit verbreitet seien.

Doch zuletzt bestätigen immer mehr Nachweise und Sichtungen der Tigermücke, dass sich das Insekt auch in Deutschland wohlfühlen und ausbreiten könne.

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) läutet nun die Alarmglocken: Das gefährliche Dengue-Virus breitet sich in Europa aus und hier ist äußerste Vorsicht geboten. Jährlich infizieren sich 100 bis 400 Millionen Menschen mit dem Virus.

Bei den meisten Betroffenen handelt es sich glücklicherweise um einen milden Verlauf und es treten oft keine Beschwerden auf. Wer aber doch Symptome entwickelt, muss mit hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit und fiesen Ausschlägen rechnen. Im schlimmsten Fall kann das Dengue-Fieber zum Tod führen.

Die Tigermücke kann das lebensbedrohliche Virus übertragen, deshalb gilt es, bei Mücken besonders wachsam zu sein. Die WHO empfiehlt typische Maßnahmen wie lange Kleidung, Mückensprays oder -netze.

Sichtungen in Deutschland: Hier hat man die Tigermücke gesehen

Die erste Sichtung der Stechmückenart in Deutschland ist bereits 17 Jahre her. An einer Autobahnraststätte bei Weil am Rhein wurde sie 2007 zum ersten Mal nachgewiesen. Inzwischen ist sie auch schon in weiteren Gegenden entdeckt worden. Frankfurt am Main, Jena, München und Fürth zählen dazu – der Süden hat es der Mücke wohl besonders angetan.

Aufgrund des Klimawandels wird es in Deutschland wärmer, wodurch sich die Asiatische Tigermücke immer wohler fühlt. Deshalb gehen Expert:innen wie die des Gesundheitsministeriums Baden-Württemberg davon aus, dass sich die Mücke stärker vermehrt in Deutschland ansiedeln wird.

Asiatische Tigermücke: Welche Mittel helfen beim Schutz?

Bekannte Maßnahmen wie lange, dichte Kleidung, Insektenspray oder Schutznetze sollen laut Expert:innen auch vor der Asiatischen Tigermücke schützen.

Wer im Garten, auf dem Balkon oder im Haus in Kontakt mit einer Stechmücke kommt, sollte ihre Brutstätten abdecken oder austrocknen. Begehrte Plätze dafür sind der Online-Tageszeitung "ka-news" zufolge Regentonnen, Tränken oder feuchte Blumentöpfe.

Der Geruch ist zwar unangenehm, doch ein Anti-Mücken-Spray schützt vor juckenden Stichen.

Die schlechte Nachricht: Bis jetzt sind keine Medikamente auf dem Markt erhältlich, die einen vorbeugenden Schutz gegen die Tigermücke und die Krankheiten, die sie übertragen kann, bieten.

Mückenstich: Was kann ich gegen das Jucken tun?

Am besten desinfizierst du die betroffene Stelle so schnell wie möglich mit einer alkoholischen Lösung. Du kannst die Wunde auch kühlen oder punktuell erhitzen.

Meldung

Obwohl es im ersten Moment erleichternd und befreiend wirkt, solltest du den Mückenstich auf keinen Fall kratzen. Damit verlangsamst du den natürlichen Heilungsprozess und es können Bakterien in die offene Wunde gelangen.