Traurige Bilanz zum Weltpressetag: Mehr als 140 Journalisten in Gaza getötet

Seit Beginn des Krieges in Gaza wurden mehr als 100 Journalisten getötet, so die IFJ. ©Sebastian Gollnow/(c) Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Anlässlich des Welttages der Pressefreiheit hat die Internationale Journalisten-Föderation (IFJ) Bilanz gezogen.

Seit Beginn des Krieges in Gaza wurden mehr als 100 Journalisten getötet, so die IFJ. Das staatliche Medienbüro in Gaza schätzt die Zahl der Getöteten auf mehr als 140.

Das bedeutet, dass durchschnittlich fünf Journalisten pro Woche getötet wurden.

Auf X hat die Journalistenvereinigung Regierungen in aller Welt aufgefordert, das Leben von Journalisten und die Pressefreiheit zu schützen.

Palästinensische Journalisten, die über den verheerenden Krieg im Gazastreifen berichtet hatten, wurden mit dem UNESCO/Guillermo Cano Weltpreis für Pressefreiheit ausgezeichnet.

Der Preis ist nach dem kolumbianischen Journalisten Guillermo Cano Isaza benannt, der am 17. Dezember 1986 auf Befehl des kolumbianischen Drogenbarons Pablo Escobar vor dem Büro seiner Zeitung in Bogotá, Kolumbien, ermordet worden war.

Mauricio Weibel, Vorsitzender der internationalen Jury, lobte den "Mut und den Einsatz für die Meinungsfreiheit."

"Auch in diesem Jahr erinnert uns der Preis daran, wie wichtig kollektives Handeln ist, damit Journalisten auf der ganzen Welt weiterhin ihre wichtige Informations- und Recherchetätigkeit ausüben können", sagte Audrey Azoulay, UNESCO-Generaldirektorin.

"Die Pressefreiheit wird weltweit von denjenigen bedroht, die eigentlich ihre Garanten sein sollten – den politischen Akteuren". Dies geht aus dem jüngsten jährlichen Weltindex für Pressefreiheit hervor, der von Reporter ohne Grenzen (RSF) erstellt wurde.

Politiker spielen eine immer geringere Rolle beim Schutz der Pressefreiheit. Immer mehr Regierungen verhindern unabhängige Nachrichten, so die RSF.

Die RSF warnt vor den besorgniserregenden Entwicklungen, die den Rückgang der Medienautnomie zur Folge haben.

© Euronews