Katalonien hebt nach drei Monaten Wassernotstand auf

Die Bevölkerung in Katalonien kann endlich wieder aufatmen.

Mit jedem Jahr macht sich die Klimakrise weltweit früher bemerkbar. Erste Waldbrände wurden in Europa in den vergangenen Jahren bereits Ende März verzeichnet, in früheren Jahrzehnten waren diese ein reines Sommerphänomen.

Durch mittlerweile drei Dürresommer in Folge leidet vor allem Spanien auch unter erheblichen Wassermangel. In einer besonders betroffenen Region kann die Bevölkerung diesbezüglich aber offenbar vorerst aufatmen.

Die Regierung der nördlichen Region Katalonien, zu der auch der Touristen-Hotspot Barcelona gehört, hatte im Februar den Notstand für alle zugehörigen Gemeinden verhängt. Damit einher gingen drastische Limitierungen auch für den individuellen Wasserverbrauch.

Anhaltender Regen lässt Katalonien aufatmen

Wegen starker Niederschläge in den vergangenen Tagen konnten die Behörden den Notstand nun aber für beendet erklären. Wie die Verantwortlichen in Barcelona mitteilten, sind die lokalen Stauseen mittlerweile im Schnitt wieder zu knapp 25 Prozent gefüllt.

Zu Beginn des Jahres hatten die Füllstände mitunter bei weniger als 15 Prozent gelegen, einige Seen waren praktisch leer. Der Minister für Klimapolitik David Mascort stellte in Aussicht, dass man nun bis mindestens Anfang nächsten Jahres keinen weiteren Notstand erwarte.

Zu Beginn des Jahres waren viele Stauseen in Spanien praktisch leer.

Grund zur vollständigen Entwarnung sollten die Lockerungen aber nicht geben. Noch vor dem Beginn der langen Dürreperiode vor zwei Jahren waren die Stauseen im Schnitt zu bis zu 60 Prozent gefüllt.

Auch eine Sprecherin der Behörden warnte, dass Kataloniens Wasserproblem noch nicht beendet sei. Man könne bestimmte Einschränkungen aufheben, die meisten Einschränkungen würden vorerst allerdings nur gelockert.

Neue Limits für Wasserverbrauch in Katalonien veröffentlicht

Insgesamt waren in den mehr als 200 Gemeinden mindestens sechs Millionen Menschen von den Einschränkungen betroffen.

Das tägliche Konsumlimit für Privathaushalte wird ab sofort zunächst von 200 auf 230 Liter Wasser pro Person angehoben. Auch Landwirtschaft, Industrie und der Tourismus dürfen künftig wieder mehr Wasser nutzen.

Unter anderem dürfen nun auch öffentliche Schwimmbäder wieder in den normalen Betrieb übergehen.

Für die langfristige Sicherung der Wasserversorgung planen die Zentral- und die Regionalregierung bis 2029 den Bau von zwei Meereswasserentsalzungsanlagen in Katalonien. Zudem soll bereits in den kommenden Monaten eine schwimmende und zwölf weitere mobile Entsalzungsanlagen in Betrieb genommen werden.

Diese sind dann nicht mehr derart abhängig vom generellen Klima wie aktuell die Stauseen. Expert:innen rechnen angesichts der Klimakrise allerdings mit weiteren Problemen. Mit Temperaturen jenseits der 40-Grad-Marke dürfte künftig in Spanien auch mehr Wasser benötigt werden als in der Vergangenheit.