Historischer Wert: In dieser Statistik überragt Mats Hummels

By Hendrik Gag

Borussia Dortmund steht nach einem spektakulären Lauf im Finale der Champions League. Vor der Saison rechneten viele Fans damit, dass der BVB es nicht mal in die K.o.-Phase schaffen würde. Die Schwarz-Gelben waren in eine Hammergruppe mit Paris Saint-Germain, Newcastle United und der AC Mailand gelost worden. Bereits am 3. Spieltag standen die Dortmunder nach einer 2:0 Niederlage in Paris und einem 0:0 zu Hause gegen Milan unter Druck. Es folgte ein 1:0 in Newcastle. Daraufhin blieb der BVB in der Vorrunde ungeschlagen und zog als Gruppenerster in das Achtelfinale ein.

In der K.o.-Phase schalteten die Dortmunder zunächst PSV Eindhoven aus, anschließend setzten sie sich gegen Atletico Madrid und PSG durch. Ein Schlüssel für den unverhofften Erfolg ist Mats Hummels. Der 34-jährige Innenverteidiger blüht in der Spätphase seiner Karriere noch einmal richtig auf und zeigte vor allem in den K.o.-Spielen herausragende Leistungen, die sich auch in Zahlen belegen lassen.

Laut Opta gewann Hummels in dieser Königsklassensaison 48 Zweikämpfe - ein historischer Wert. Seit Lucio, der in der Saison 2009/10 auf dem Weg zu Inters Titelgewinn 53 direkte Duelle für sich entscheiden konnte, gewann kein Innenverteidiger so viele Zweikämpfe in der Champions League.

Zum Vergleich: In der Bundesliga gewinnt Hummels laut fbref.com 3.30 Zweikämpfe pro 90 Minuten. Damit ist er besser als 99% der Innenverteidiger in den Top fünf-Ligen. In der Champions League spielte er in dieser Saison alle zwölf Spiele durch und kommt damit sogar auf einen Durchschnittswert von 4.0 gewonnenen Zweikämpfen pro 90 Minuten.

Hummels schafft es also, sich auf der großen Bühne noch einmal zu steigern - und das konstant. In beiden Halbfinalpartien und im Rückspiel gegen Atletico gewann er laut Opta jeweils vier Zweikämpfe.

Schafft es Hummels noch auf den EM-Zug?

Leistungen, die Hummels auch wieder zu einem Kandidaten für die EM machen. Bei den Länderspielen im März wurde der 34-Jährige von Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht berücksichtigt. Dass er mit dem Thema noch nicht abgeschlossen hat, deutete er nach dem Hinspiel gegen PSG an. Im Interview bei DAZN nach dem Schlusspfiff antwortete er vielsagend auf die Frage, dass ihm der Henkelpott in seiner Titelsammlung noch fehlen würde: "Champions League und Europameisterschaft. Einfach mal gedroppt."

Nagelsmanns Aussagen ließen zuletzt eher darauf schließen, dass er nicht mit Hummels plane. "Mats spielt eine sehr gute Saison und ist ein sehr guter Innenverteidiger. Trotzdem habe ich als Trainer die Aufgabe, die passenden Spieler für die Rolle zu finden, da muss ich eine Entscheidung treffen", erklärte der Bundestrainer Ende April gegenüber Magenta TV.

Allerdings hatte Nagelsmann im März ebenso betont, Spieler mitnehmen zu wollen, die sich in guter Form befinden und das Momentum haben. Das hat Hummels aktuell zweifelsohne.


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