Nach DFB-Pokalsieg: Oberdorf reagiert deutlich auf Kritik nach Bayern-Wechsel

Lena Oberdorf (rechts) hat mit Wolfsburg am Donnerstag den DFB-Pokal gewonnen.

Zum zehnten Mal in Folge konnten die Wolfsburgerinnen am Donnerstag den DFB-Pokal in die Höhe recken. Vor allem durch eine starke erste Halbzeit gewann der VfL Wolfsburg vor 44.400 Fans im ausverkauften Kölner Stadion das Finale gegen den FC Bayern mit 2:0.

In ihrem vorerst letzten großen Finale war es allen voran Lena Oberdorf, die das Spiel dominierte. Vor dem 1:0 von Jule Brand gewann sie den entscheidenden Zweikampf, am 2:0 war sie ebenfalls beteiligt. "In so einem Spiel unter diesem Fokus so eine Leistung zu bringen, zeigt ihre Klasse. Sie ist Weltklasse", sagte Wolfsburg-Trainer Tommy Stroot über die deutsche Nationalspielerin.

"Das ist Wahnsinn, in so jungen Jahren, so eine Stabilität zu liefern." Sie habe "das Spiel mitentschieden, wahnsinnig viel investiert und war so extrem wertvoll für uns."

Bereits im Februar wurde bekannt gegeben, dass Oberdorf ab der kommenden Saison für den Wolfsburger Finalgegner und Hauptkonkurrenten im deutschen Fußball, dem FC Bayern, auflaufen wird. Dem Vernehmen nach zahlen die Münchner mindestens 400.000 Euro an den VfL – eine deutsche Rekordablöse.

Lena Oberdorf wurde für Bayern-Wechsel scharf kritisiert

Für ihren Wechsel zum Erzrivalen musste Lena Oberdorf teils harte Kritik einstecken. So wurde etwa ein zurückliegendes Interview aus dem Jahr 2022 hervorgeholt, in der Oberdorf gesagt hatte, sie könne sich "nicht vorstellen, zu den Bayern zu gehen". Ihre Meinungsänderung wurde ihr als Scheinheiligkeit ausgelegt.

Darauf angesprochen, sagte sie nach dem gewonnenen Spiel gegenüber Sky, dass sie "medial viel abbekommen" habe, könne sie "ein Stück weit verstehen, durch die Aussagen der letzten Jahre, die ich einfach getätigt habe".

Heute würde sie einen solchen Satz nicht mehr sagen. "Das war so mein jugendliches Ich, als wir damals mit Essen verloren haben. Heute bin ich reif, gewachsen, würde so eine Aussage nicht wieder tätigen." Aber:

"Man muss es nicht auf Social Media auf die Art und Weise, was einfach eine echt eklige Art und Weise ist, an mir auslassen. Vor allem, weil ich denke, dass, wenn man mir gegenübersteht, so etwas einfach nicht sagen würde."

DFB-Kapitänin Alexandra Popp hatte Oberdorf-Wechsel moniert

Zuletzt kochte das Thema abermals hoch, als DFB-Kapitänin Alexandra Popp vor dem DFB-Pokalfinale ihre Enttäuschung über den Wechsel ihrer Teamkollegin zum Ausdruck gebracht hatte. "Wechsel aus München zu uns gab es auch schon – und zwar einige. Dennoch fand ich es nicht so cool von ihr, und es hat mich überrascht. Ich dachte, dass Obi ins Ausland geht", sagte Popp der "Sport Bild".

Zugleich zeigte sie sich auch verständnisvoll: "Man kann es ihr auch nicht verübeln. Bei Bayern entwickelt sich etwas, unsere Saison läuft nicht gut – da ist viel zusammengekommen." Dennoch sei es eben "schwierig", zum direkten Konkurrenten zu gehen.