By Carmen Stadelmann
Beim letzten Heimspiel der Adlerträgerinnen kommenden Montag liegen Freud und Leid nah beieinander: Einerseits kann das Team von Niko Arnautis die Champions-League-Qualifikation sichern, andererseits werden zum Teil langjährige Spielerinnen verabschiedet.
Nach 12 Jahren Eintracht Frankfurt ist Schluss
Mit Cara Bösl verlässt die Spielerin den Verein, die am längsten den Adler auf der Brust trägt. Im Jahr 2012 kam die damals 15-jährige Torfrau zum 1.FFC Frankfurt, erlebte die Fusion mit der Eintracht also hautnah mit. Die mittlerweile 27-Jährige kommt auf 17 Einsätze zwischen den Pfosten der ersten Mannschaft. Außerdem konnte Bösl mit der Eintracht bereits vier Champions-League-Spiele absolvieren, wie gegen den FC Rosengård. Auf Instagram verkündete Cara Bösl, dass sie stolz sei, ein Teil des Teams gewesen zu sein. Die Eintracht sei "für immer in meinem Herzen", so die Torfrau weiter. Der Vertrag von Bösl läuft in diesem Sommer aus und wurde nicht verlängert. Die 27-Jährige musste sich zuletzt hinter Stina Johannes und zuvor Merle Frohms anstellen.
Abschied eines hessischen Eigengewächs
Auch die nächste Spielerin stieß in jungen Jahren zu den Adlerträgerinnen: Shekiera Martinez wechselte mit 15 Jahren in die Jugendmannschaft des 1. FFC Frankfurt. Im Alter von 16 Jahren feierte die Stürmerin dann prompt ihr Debüt für die erste Mannschaft. Die mittlerweile 22-Jährige wird nun den Verein nach gut acht Jahren verlassen und eine neue Herausforderung suchen. In der Bundesliga absolvierte Martinez stolze 109 Pflichtspiele und erzielte dabei vor allem als Jokerin 24 Tore. Genau wie Bösl durfte auch Shekiera Martinez Champions-League-Luft mit der Eintracht schnuppern: Achtmal lief die gebürtige Hessenerin in der Königsklasse auf. "Dankbar ein Teil der Adler-Familie gewesen zu sein", schreibt die 22-Jährige auf ihrem Insta-Kanal. Auch Martinez Vertrag läuft diesen Sommer aus und wird nicht verlängert.
"Keine leichte Entscheidung" von Virginia Kirchberger
Virginia Kirchberger verbachte vier Jahre in der Mainmetropole - eine Zeit, die vor allem von Verletzungen geprägt war. 2020 wechselte die österreichische Nationalspielerin vom Ligakonkurrenten Freiburg zur Eintracht. In den ersten zwei Spielzeiten forcierte sie unter Arnautis zur Stammspielerin in der Abwehr. Dann folgte die erste schwere Verletzung im Winter 2021: Virginia Kirchberger brach sich das Schien-und Wadenbein und fiel verletzungsbedingt etliche Zeit aus. Die 30-jährige Verteidigerin kommt dennoch auf 52 Pflichtspieleinsätze für die Eintracht, elf davon in der laufenden Spielzeit. "Ich möchte mich bei allen, die mich auf diesem Weg begleitet und unterstützt haben, von ganzem Herzen bedanken! Ohne euch wäre das nicht möglich gewesen!", bekräftigt Kirchberger auf Instagram. Sie werde die "Eintracht-Familie" immer in ihrem Herzen tragen. Auch Kirchbergers Arbeitspapier wurde nicht über diesen Sommer hinaus verlängert.
Von Frankfurt in die USA
Mit Hannah Johann verlässt eine weitere Torfrau das Gespann von Eintracht Frankfurt. Die dritte Torhüterin kam 2021 von den Würzburger Kickers zu den Adlerträgerinnen. Für die erste Mannschaft konnte die 21-Jährige bisher nicht auflaufen. In der zweiten Mannschaft sammelte sie in 31 Partien zwischen den Pfosten in der zweiten Frauen-Bundesliga Spielpraxis. Die junge Torfrau besuchte als Jugendliche bereits eine Schule mit Schwerpunkt Fußball im US-Bundesstaat Minnesota. Ab kommenden Sommer wird Johann wieder in die Vereinigten Staaten zurückkehren, um mithilfe eines Stipendiums dort zu studieren und Fußball zu spielen.
Nachwuchstalent verlässt die Eintracht
Die Nachwuchshoffnung Jonna Brengel sucht in der kommenden Spielzeit nach neuen Herausforderungen und verlässt die SGE. Die erst 19-Jährige wechselte vor vier Jahren zur zweiten Mannschaft der Frankfurterinnen. In der Saison 2022/23 gelang Brengel dann endlich der Sprung in das Bundesligateam. Dort durfte die Mittelfeldspielerin im Dezember 2022 auch ihr Debüt feiern: Beim 3:0 Sieg über Turbine Potsdam kam die damals 18-Jährige für Nicole Anyomi in die Partie. Ein paar Monate später riss sich Brengel das Kreuzband und fiel dementsprechend lange aus. So kann Jonna Brengel auf 65 Zweitliga- und ein Bundesligaspiel im Dress der Eintracht zurückblicken. Außerdem kann die Mittelfeldspielerin einige Champions-League Minuten verbuchen, da sie in der Partie gegen Rosengård in der 79. Minute für Lara Prašnikar eingewechselt wurde. Auch Brengels Vertrag wäre im Sommer ausgelaufen und wurde nicht verlängert.
Der vorerst sechste und damit letzte Abgang ist der von Verena Hanshaw zur AS Roma.
Dieser Artikel wurde ursprünglich auf 90min.com/DE als Diese sechs Spielerinnen verlassen die Eintracht zu Saisonende veröffentlicht.
