Tirol erlässt Fahrverbote – Urlaubern drohen heftige Strafen

In Tirol müssen Autofahrer:innen aktuell einiges beachten.

Wer in Süddeutschland wohnt, für den ist ein Italien-Urlaub oft nur wenige Fahrstunden entfernt. Den beliebten Gardasee erreicht man von München aus schon nach gut sechs Stunden im Auto.

Entsprechend befahren ist auch die Strecke, die über die Brenner-Autobahn in Richtung südliches Urlaubsfeeling führt. Die österreichische Regierung hingegen versucht seit Jahren, den dortigen Verkehrsfluss annähernd in geregelte Bahnen zu leiten, um so die Einheimischen zu entlasten. In diesem Jahr versucht man, den Urlaubsverkehr mit hohen Strafen und einem neuen Konzept unter Kontrolle zu bringen.

Tirol erlässt Fahrverbote für Ausweichrouten

Konkret zielen die Regelungen auf all jene ab, denen beim Autofahren jede Minute heilig ist. Häufig schlagen etwa auch Navigationssysteme mittlerweile Alternativstrecken vor, die im Falle eines Staus ein paar Minuten einsparen.

Bereits in den vergangenen Jahren versuchte die Landesregierung Tirol, hierauf mit zeitweisen Fahrverboten zu reagieren. Zu Stoßzeiten wurden dann bestimmte Umgehungsstraßen der großen Durchfahrtsstraßen in den Gebieten Fernpass, Kufstein und Innsbruck vollständig gesperrt.

Auch im Bereich Innsbruck gibt es im Sommer wieder Fahrverbote.

Anders als in den Vorjahren gelten diese Regelungen wegen des großen Andrangs nun bereits seit dem Himmelfahrtswochenende. Bis einschließlich 13. Oktober dürfen Urlauber:innen dann die Hauptstraßen an Wochenenden und an Feiertagen nicht verlassen.

Auf die Einhaltung dieser Regel achten an den jeweiligen Ausfahrten vor Ort wie bereits im vergangenen Sommer extra eingesetzte Polizist:innen. Alle Autofahrer:innen brauchen für eine Abfahrt von der Fernstraße dann einen offiziellen Grund.

Urlauber in Tirol brauchen offiziellen Grund für Autobahn-Abfahrt

Stichprobenartig werden die Reisenden hierfür aus dem Verkehr gezogen. Während Übernachtungsgäste dann etwa eine Buchungsbestätigung des jeweiligen Hotels vorweisen müssen, gilt laut den Verantwortlichen auch ein Restaurantbesuch in den Orten abseits der Route als Grund.

Stufen die Behördenmitarbeitenden den Grund jedoch nicht als glaubhaft ein, droht Urlauber:innen in Tirol künftig eine Strafe. Wie der "Merkur" berichtet, dürfen die Beamt:innen Bußgelder von bis zu 220 Euro verhängen.

Strafen drohen etwa auch, wenn ein Auto bei der Wiederauffahrt an anderer Stelle erwischt wird und damit deutlich macht, dass die Umgehungsstraße nur für die eigene Zeitersparnis genutzt wurde.

Wer im Sommer eine Reise über oder nach Österreich plant, muss aber keine Sorge haben, dass man aus Versehen auf den verbotenen Straßen landet. Zum einen weist das Verkehrsministerium darauf hin, dass auch die Navigationssysteme die Sperrungen mittlerweile integriert haben.

Andererseits wird auf den Fernstraßen selbst auch über Hinweisschilder auf die Sperrzeiten zwischen sieben und 19 Uhr hingewiesen.

Fahrverbote in Tirol: Weitere Staus drohen

Expert:innen rechnen allerdings damit, dass die Regelungen durchaus auch Probleme für Reisende haben werden.Denn durch die peniblen Kontrollen dürfte es auf den entsprechenden Routen wiederum zu stockendem Verkehr kommen.

In den betroffenen Bereichen von Reutte, Kufstein und Innsbruck sollen zudem Dosierampeln zum Einsatz kommen, die immer nur einen Teil der Pkw passieren lässt. Vielerorts dürfte das ebenfalls zu langen Wartezeiten führen. Der ADAC warnt allerdings ohnehin bereits seit Jahren, dass das Umfahren von Hindernissen meist keine Zeitersparnis bringt.