Schluss mit "Sonne, Sex und Sangria" auf Ibiza und Mallorca

Urlauber müssen außerdem mit Bußgeldern von bis zu 1.500 € rechnen, wenn sie auf der Straße trinken. ©Sebastian Coman Travel

Genervt von randalierenden, betrunkenen Touristen hat die lokale Regierung der spanischen Balearen neue strenge Alkoholverbote erlassen.

In einigen der beliebtesten Ferienorte auf Mallorca und Ibiza dürfen Urlauber zwischen 21:30 Uhr und 8 Uhr morgens keinen Alkohol mehr in Geschäften kaufen.

Die Maßnahme ist Teil der Änderungen eines Dekrets aus dem Jahr 2020, mit dem der "übermäßige Tourismus" eingedämmt werden soll.

Im Rahmen der verschärften Regeln werden auch Partyboote daran gehindert, sich innerhalb einer Seemeile von bestimmten Gebieten aufzuhalten.

Mallorca und Ibiza verbieten Alkoholverkauf über Nacht

In Llucmajor, Palma, Calvia (Magaluf) auf Mallorca und Sant Antoni auf Ibiza ist der nächtliche Alkoholverkauf ab sofort verboten. Dieses Verbot gilt nur für Geschäfte. In Bars, Restaurants und Clubs darf also weiterhin Alkohol verkauft werden.

Das Trinken auf der Straße ist in den touristischen Zentren auf Ibiza und Mallorca ebenfalls verboten – mit Ausnahme von Terrassen und anderen lizenzierten Bereichen. Die Bußgelder für Verstöße liegen zwischen 500 und 1.500 Euro und können bei besonders störendem Verhalten auf 3.000 Euro ansteigen.

Das Gesetz wird bis 2027 in Kraft bleiben.

Das Urteil geht einher mit einem 16-Millionen-Euro-Finanzierungspaket für Sicherheit, Inspektionen und Werbung für einen verantwortungsvollen Tourismus, das von der balearischen Regierung bereitgestellt wurde.

Spaniens Balearen setzen sich für einen verantwortungsvollen Tourismus ein

Die neue Gesetzgebung ist Teil eines umfassenderen Vorstoßes, den "Sonne, Sex und Sangria"-Tourismus durch ein verantwortungsvolleres Verhalten der Besucher zu ersetzen.

Während die Regeln verschärft wurden, wurde der Wortlaut des Dekrets für 2020 abgemildert.

Die Behörden haben den Begriff "exzessiver Tourismus" in "verantwortungsbewusster Tourismus" geändert und damit anerkannt, dass "der Tourismus mehr als 45 Prozent des BIP der Gemeinschaft ausmacht."

Das 2020-Gesetz wurde eingeführt, nachdem das störende Verhalten von Touristen weiter zugenommen hatte und zu internationaler Medienaufmerksamkeit geführt hatte.

"Jahr für Jahr erschienen Nachrichten über unhöfliches Verhalten junger Touristen, die bei den Bürgern, im Hotelgewerbe und in den betroffenen Verwaltungen große Besorgnis hervorriefen", heißt es in dem Erlass.

Das unverantwortliche Verhalten der Touristen, das größtenteils auf übermäßigen Alkoholkonsum zurückzuführen ist, hat auch zu schweren Verletzungen und Todesfällen geführt.

Das Dekret für 2020 schränkt bereits Aktivitäten wie Happy Hours, Kneipentouren und "Zwei-für-eins"-Getränkeaktionen ein.

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