Verbote in Thailand: Was du wissen musst, um nicht im Gefängnis zu landen

Die gigantischen Buddha-Statuen in Thailand ziehen jährlich viele Touristen an.

Thailändische Städte wie Phuket oder die Halbinsel Koh Samui locken jährlich Millionen Tourist:innen an – darunter auch viele Deutsche, die mit dem Rucksack durch das Land reisen. Für einige erfüllt sich ein absoluter Lebenstraum, für andere kann das Abenteuer böse enden. Wir zeigen dir, warum du dich vor deiner Reise mit den kulturellen Besonderheiten und Gesetzen des Landes auseinandersetzen solltest.

Die richtige Begrüßung in Thailand: Hände schütteln ist verboten

Zusammengefaltete Handflächen vor der Brust, eine leichte Verbeugung gepaart mit einem verhaltenen Lächeln und einem ausgesprochenem "Sawadee kha" – so wird man in Thailand oft begrüßt.Doch der sogenannte "Wai" ist nicht nur eine Geste zur Begrüßung, sondern auch ein Zeichen für Respekt. Je höher die Hände Richtung Kopf wandern, umso stärker wird der Respekt zu seinem Gegenüber ausgedrückt.

Unter Mönchen ist der "Wai" eine gängige Begrüßung.

Einheimische freuen sich zwar, wenn auch Tourist:innen den "Wai" beherrschen, erwarten werden sie es jedoch nicht. Ein freundliches Lächeln und ein Kopfnicken zählen ebenso als gängige Begrüßung. Vom Händeschütteln solltest du aber ganz und gar absehen. Lediglich, wenn du dazu aufgefordert wirst.

Körperkultur: heiliger Kopf, dreckige Füße und bloß keine nackte Haut

Was in westlichen Kulturen oft für eine Geste der Zärtlichkeit steht, wird in Thailand als Beleidigung gewertet. Das Streicheln über den Kopf oder eine leichte Berührung sind ein "No-Go". Denn in Thailand gilt der Kopf traditionell als Sitz der Seele und wird somit als heiligstes Teil des Körpers behandelt.

Mit den Füßen werden in der thailändischen Kultur wiederum Unreinheit und Dreck assoziiert. Daher solltest du vermeiden, deine nackten Füße auf andere Leute zu richten. Auch mit dem Finger auf andere zu zeigen, gilt als unhöflich. Vor allem aber solltest du niemals heiligen Kulturstätten, Mönchen oder dem Königshaus deine Fußsohlen entgegenstrecken.

Urlaub in Thailand: Haftstrafe für Majestätsbeleidigungen

Seit 2015 ist er das Staatsoberhaupt von Thailand – König Maha Vajiralongkorn. Der 71-Jährige wird als der reichste Monarch der Welt gehandelt und steht für sein prunkvolles Leben in der Kritik. Unter anderem hat er für seinen Deutschland-Urlaub am Starnberger See seine 30 Pudel mit dem Privatjet einfliegen lassen. Auch Steuerhinterziehung und weitere Staatsaffären werden dem König vorgeworfen.

Kritik und Beleidigungen an den König sind per Gesetz verboten. Je nach Fall sieht der Gesetzesverstoß eine Gefängnisstrafe von drei bis 15 Jahren vor. Nach Angaben von "Thai Lawyers for Human Rights" wurden zwischen November 2020 und Januar 2024 mindestens 228 Personen angeklagt.

Immer häufiger lehnen sich Aktivist:innen gegen den König auf – darunter auch der Protestler Mongkhon Thirakot, der wegen mehrerer Facebook-Kommentare zu 50 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Seither werfen Kritiker:innen der Regierung vor, das Gesetz zur Unterdrückung politisch Andersdenkender einzusetzen.

Doch nicht nur Beschimpfungen sind strafbar, auch das "Drei-Finger-Handzeichen" gilt als Symbol des Protests und hat einen Aufenthalt im Gefängnis zur Folge. Genauso wie das Zerknüllen von Geldscheinen oder Drauftreten von Münzen, auf denen das Konterfei des Königs abgebildet ist.

Besuch im Tempel: nur barfuß und in langer Kleidung

95 Prozent der Thailänder:innen bekennen sich zum Buddhismus. Religiöse Tempel verziert mit Buddhastatuen sollten daher auch von Tourist:innen mit gebührendem Respekt behandelt werden – selbst in Miniaturgröße im Souvenirshop.

Die Tempel sollten nur ohne Schuhe und mit angemessener Kleidung betreten werden. Kurze Hosen oder Kleider mit Spaghettiträgern sind hier fehl am Platz. Achte am besten darauf, dass deine Knie und Schultern bedeckt sind.

Der "Big-Buddha-Tempel" auf der kleinen Halbinsel Koh Samui ist unter den Urlauber:innen besonders beliebt.

Für Frauen gilt eine Besonderheit: Sie sollten vermeiden, den anwohnenden Mönchen Almosen in die Hände zu legen. Hintergrund ist: Der Buddhismus untersagt es Mönchen, Frauen zu berühren.

Oben ohne in Thailand tabu

In immer mehr deutschen Freibädern ist das Baden "oben ohne" erlaubt. In Thailand ist eine freizügige Körperkultur jedoch verpönt und steht zudem unter Strafe.

Für das öffentliche Zurschaustellen seines nackten Körpers wurde zuletzt auch ein deutscher Tourist festgenommen. In der thailändischen Küstenstadt Pattaya stolzierte der Mann nackt über den Strand und erschreckte andere Urlauber:innen. Laut dem Newsportal für Urlauber in Thailand "Der Farang" drohe ihm eine Geldstrafe.

Das Tragen von Bikinis und Badehosen ist zwar an den Stränden gestattet, bei dem Ausflug in ein nahegelegenes Restaurant solltest du dir allerdings eine Hose und ein Oberteil anziehen.

Meldung

Haftstrafe wegen Skat in Thailand: Kartenspiele lieber zu Hause lassen

Wer gerne Rommé oder Skat spielt, sollte sein Repertoire an Kartendecks lieber zu Hause lassen. Denn in Thailand besteht seit 1943 ein Spielkartengesetz, welches den Besitz von mehr als 120 Spielkarten als Straftat definiert. Der unlizenzierte Import wird mit einer zehnjährigen Haftstrafe sowie einer Geldstrafe getadelt.

Aufgrund des hohen Suchtpotenzials gilt Glücksspiel jeglicher Art als Gesetzeswidrigkeit. Dazu zählen auch Wetten unter Freunden oder in offiziellen Wettbüros. Die thailändische Regierung begründet ihr hartes Vorgehen mit dem Schutz der Allgemeinheit.

Selbst gegen die nicht in Thailand ansässigen Online-Casinos gehen die Behörden seit geraumer Zeit drastisch vor. Weil das Bewerben von digital abrufbaren Casinos sehr beliebt ist, wird solch ein Vorgehen mit bis zu zwei Jahren Gefängnis oder einer Geldstrafe in Höhe von 50 Euro sanktioniert.

Doch eine Legalisierung von stationären Casinos ist wohl bald in Aussicht. Denn laut dem Online-Magazin "The Business Times" kann Thailand durch die Legalisierung von Casinos sein Wirtschaftsvolumen um etwa zwölf Milliarden US-Dollar steigern.