Zahl der Keuchhusten-Fälle hat sich im vergangenen Jahr verzehnfacht

Viele Keuchhusten-Fälle können mit Impfungen vermieden werden. ©Jae C. Hong/AP2011

In der Europäischen Union ist die Zahl der Keuchhusten-Fälle im vergangenen Jahr von rund 6000 auf fast 60.000 gestiegen, teilte das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten Ende April mit. Damit gab es eine Verzehnfachung der Keuchhustenfälle.

Nun warnen auch die rumänischen Ärzte erneut vor der gefährlichen bakteriellen Infektion, die insbesondere für Babys und Kinder tödlich sein kann. Laut Angaben der rumänischen Gesundheitsbehörden wurden in Rumänien in diesem Jahr bereits 122 Fälle gemeldet.

Fünf Kinder in Großbritannien gestorben

Noch dramatischer ist die Lage allerdings in Großbritannien, wo im ersten Quartal 2024 bereits fünf Kinder an Keuchhusten gestorben sind. Auch in den Niederlanden sind seit Jahresbeginn schon vier Babys an der gefährlichen Infektion gestorben. In Dänemark wurde in der vergangenen Woche eine “sehr starke epidemische Lage”, die im Herbst 2023 ausgerufen wurde, beendet.

Dem Robert-Koch-Institut zufolge steigt auch in Deutschland die Zahl der Keuchhusten-Fälle. In diesem Jahr wurden bereits 4180 Fälle gemeldet. Im vergangenen Jahr gab es im gleichen Zeitraum 1446 Fälle.

Nicht nur für Kinder gefährlich

Besonders gefährlich ist Keuchhusten für Säuglinge, die von dieser Krankheit nicht nur sterben können, sondern besteht auch ein hohes Risiko für schwere Folgeschäden. Bei Kindern können Hustenanfälle zum Ersticken und Herzstillstand führen. Schwer erkranken können aber auch Erwachsene, insbesondere Menschen, die bereits gesundheitlich angeschlagen sind.

Ein Grund für die schnelle Verbreitung der Krankheit ist der anhaltende Rückgang der Impfungen. Darüber hinaus könnte eine geringere natürliche Immunisierung in der Bevölkerung während der Corona-Pandemie eine Rolle spielen. Hinzu kommt, dass Keuchhusten als endemische Krankheit aller drei bis fünf Jahre selbst in denjenigen Ländern ausbricht, wo sich viele Menschen dagegen impfen lassen.

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