DFB-Team: Julian Nagelsmann scherzt über Bestechung bei Bayern-Spiel

Julian Nagelsmann hat am Donnerstag den vorläufigen EM-Kader bekannt gegeben.

Nachdem die Spielernominierungen für die bevorstehende Europameisterschaft in den vergangenen Tagen schon häppchenweise über allerlei Personen und Plattformen gestreut wurden, hat Bundestrainer Julian Nagelsmann am Donnerstag den kompletten vorläufigen Turnierkader bekannt gegeben.

Viele Überraschungen gab es nicht mehr, bereits im Vorfeld wurden 18 Nationalspieler auf unterschiedlichsten Wegen verkündet. Eine Gewissheit steht nun aber final fest: Mats Hummels und Leon Goretzka werden nicht dabei sein. Er habe mit beiden "längere Gespräche" geführt, sagte Nagelsmann, es seien "emotionalen Telefonate" gewesen. "Beide waren extrem enttäuscht."

Als Begründung führte er an, dass die beste Mannschaft "nicht zwingend die 22 besten Spieler" seien. Bereits in der Vergangenheit hat Nagelsmann häufiger betont, dass es ihm bei der Kaderzusammenstellung vor allem um ein ausgewogenes, gut balanciertes Team gehe. Dafür soll unter anderem Thomas Müller sorgen.

Müller werde zwar nicht mehr für die Startelf gesetzt sein, dafür sei er aber wertvoll als "Connector", als "Schmiermittel und Bindeglied", sagte Nagelsmann. "Thomas kann mit den Rappern und mit denen, die jodeln."

Thomas Müller hat sich bei Julian Nagelsmann beklagt

Auch habe Müller ihm "lustige Nachrichten" zurückgeschrieben, "da hat man schon gemerkt, das ist das, was wir brauchen". Außerdem, sagte Nagelsmann, habe sich Müller ein bisschen über den Schiedsrichter der Champions-League-Partie gegen Real Madrid beklagt.

Gemeint ist Szymon Marciniak, der in der Halbfinalpartie zwischen Bayern und Real in der Nachspielzeit voreilig eine Abseitsposition reklamiert und dem FC Bayern so ein potenzielles Tor verwehrt hatte. "Da habe ich gesagt: Das war ich, weil ich wollte, dass ihr früher kommt", sagte Nagelsmann schmunzeld.

Müller habe darauf geantwortet: "Dann hat Bayern München mein eigenes Ausscheiden finanziert". Zum Hintergrund: Weil der FC Bayern Julian Nagelsmann nach seiner Anstellung in München nur freigestellt hatte, bezog er weiterhin Gehalt. Darüber hinaus soll der Verein dem DFB finanziell entgegenkommen sein, als Nagelsmann zum Bundestrainer ernannt wurde – und dem 36-Jährigen noch einmal 1,5 Millionen Euro überwiesen haben.

Nagelsmann habe Müller wiederum geantwortet, dass das sein eigenes Geld gewesen sei. Aber: "War natürlich nur ein Scherz."

Julian Nagelsmann glaubt an EM-Sieg von DFB-Team

Im Hinblick auf die Chancen der deutschen Nationalmannschaft meinte Nagelsmann, er habe "schon das Gefühl, dass wir das gewinnen können. Und das Bauchgefühl ist generell nicht so schlecht, wenn das so ist".

Meldung

Er hoffe jetzt noch, dass sie die "zwei drei Aberglauben-Dinge" vorbereiten. "Dass der Benji Glück (Benjamin, Assistenztrainer; Anm. d. Red.) ein gutes Getränk einkauft, ich einen guten Kaugummi dabei habe und dann läuft das Projekt."