Kevin Spacey gibt erstes TV-Interview seit langem und weist schwere Vorwürfe zurück

Kevin Spacey arbeitete seit längerer Zeit nicht mehr in Hollywood.

Gegen Kevin Spacey wurden erstmals 2017 schwere Vorwürfe erhoben. Es geht um sexuelle Gewalt, mehrere Männer gingen an die Öffentlichkeit. Der Schauspieler Anthony Rapp beispielsweise hatte Spacey beschuldigt, ihn in den 1980er Jahren belästigt zu haben, in einem Verfahren dazu wurde der 64-Jährige 2022 freigesprochen.

Im Sommer 2023 wurde Spacey dann in London von neun Anklagen freigesprochen, mehrere andere Verfahren gegen ihn wurden eingestellt. Doch diesen Monat erhoben zehn weitere Männer Anschuldigungen. Das Thema bricht also nicht ab.

In Hollywood gearbeitet hat Spacey im Lichte der Vorwürfe seit Jahren nicht mehr, generell hat er sich aus der Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen. Nun absolvierte der Schauspieler seit Langem wieder einen TV-Auftritt.

Kevin Spacey spricht über Vorwürfe

Kevin Spacey war am Donnerstag bei "NewsNation" zu Gast, wo er sich den Fragen von Chris Cuomo stellte. Unter anderem erklärt der Darsteller, er sei "heute so viel glücklicher und lebe ein authentischeres und offeneres Leben".

Kevin Spacey gibt an, er akzeptiere seine "Rechenschaftspflicht", doch er werde "nicht für Dinge verantwortlich sein, die ich nicht getan habe oder die übertrieben oder stark verändert [dargestellt] wurden".

Mit Blick auf seine schauspielerische Karriere sei er "bereit, weiterzumachen", doch er ist sich bewusst darüber, dass es weiterhin Widerstände gegen ihn gibt. Dafür verantwortlich macht er "Angst" innerhalb der Branche. Viele Menschen könnten künftige Filme boykottieren, in denen er mitspielt, was natürlich nicht im Sinne der Studios wäre.

Es gebe durchaus Menschen, die an seiner Seite stünden, aber viele von ihnen würden in der Öffentlichkeit lieber schweigen, aus Angst vor Verurteilungen. "Ich finde es schade, dass wir als Gesellschaft an einem Punkt angelangt sind, an dem die Menschen Angst haben, zu sagen, was sie glauben und was sie fühlen", ergänzt Spacey, und bringt damit das Thema "Cancel Culture" an.

Kevin Spacey wünscht sich Comeback

Gegenüber Cuomo bekräftigt er weiter: "Ich würde dich viel lieber in einem Film spielen, als hier zu sitzen und Fragen in deiner Show zu beantworten." Tatsächlich beabsichtigte der Regisseur Paul Schrader ("First Reformed") kürzlich, einen Film über Frank Sinatra mit Spacey zu besetzen, doch das Studio A24 ließ sich darauf nicht ein.

Kevin Spacey wünscht sich neue Filmrollen.

Der zuständige Produzent sagte Schrader angeblich, eine Verpflichtung Spaceys sei "nicht möglich" angesichts der schweren Vorwürfe. Dies thematisierte der Regisseur sodann auf seinem Facebook-Account. Mit den Worten "Ich glaube, es gibt Verbrechen im Leben, aber keine Verbrechen in der Kunst", verteidigte er den Schauspieler.