FC Bayern: Mehrere Stars im Blick – trotz ungewohnter Finanzprobleme

Max Eberl ist für den FC Bayern auf der Suche nach Verstärkungen.

Im Februar hatten die Bosse des FC Bayern angekündigt, in diesem Sommer eine sportliche Neuausrichtung mit einem anderen Trainer anzustreben. Gut drei Monate lang haben die Münchener in der Folge nach einem Übungsleiter gesucht, dabei zahlreiche Körbe kassiert.

Zuletzt wurde gemutmaßt, dass die Bayern doch mit Tuchel über den Sommer hinaus zusammenarbeiten wollen. Doch am Freitag kam die nächste Absage für den FCB. "Es bleibt bei der Vereinbarung vom Februar, wir haben keine Einigung für eine weitere Zusammenarbeit gefunden", gab Tuchel auf der Pressekonferenz bekannt. Die Ankündigung aus dem Februar bleibt daher aktuell.

Denn die Führung rund um Sportvorstand Max Eberl sowie Sportdirektor Christoph Freund hat erkannt, dass es Anpassungen des Kaders bedarf, um wieder in der nationalen wie internationalen Spitze angreifen zu können.

Praktisch die ganze Saison über war zu erkennen, dass der Kader des FC Bayern Schwächen in der Breite aufweist. Auf mehreren Positionen finden sich verletzungsanfällige Spieler, in der Innenverteidigung musste so zeitweise Leon Goretzka aushelfen, in der Offensive blieben Leroy Sané daher wichtige Pausen verwehrt.

Festgeldkonto des FC Bayern mit dramatischem Schwund

Die Wintertransfers leisteten etwas Abhilfe, in der anstehenden Transferperiode soll aber noch weitaus mehr passieren. Gänzlich freie Hand haben die Münchener dabei nicht, denn sie scheinen ungewohnten finanziellen Hürden ausgesetzt zu sein.

So heißt es im "Bild"-Podcast "Bayern Insider", dass sich das legendäre Festgeldkonto des FCB in den vergangenen Monaten gewaltig geleert hat. Demnach haben die Münchener nur noch 80 Millionen auf diesem liegen.

Das mag nach einer Menge Geld klingen, ist tatsächlich aber nicht einmal mehr die Hälfte von dem, was vor einem Jahr noch auf dem Bayern-Festgeldkonto gelegen haben soll. Damals waren es dem Bericht zufolge etwa 165 Millionen Euro.

Harry Kane kostete im vergangenen Sommer knapp 100 Millionen Euro.

Es folgten kostspielige Transfers, etwa die Verpflichtung von Harry Kane (knapp 100 Millionen Euro), Bryan Zaragoza (18 Millionen Euro) sowie Sacha Boey (35 Millionen Euro). Ob dieser gewaltigen Investments sollen bei der jüngsten Aufsichtsratssitzung daher auch die Wintertransfers kritisiert worden sein.

Sieben große Namen stehen auf Bayerns Transferliste

Dazu kommt, dass 80 Millionen Euro auf dem heutigen Transfermarkt ungefähr einem Toptransfer entspricht. Die Münchener würden diesen Sommer aber wohl gerne gleich zwei oder drei Ausrufezeichen setzen.

Laut "Bild" hat der Rekordmeister eine Transferliste mit sieben großen sowie kostspieligen Namen zusammengestellt. Dazu gehört etwa AC Milans Theo Hernández, bei dem eine etwaige Ablöse auf 60 bis 70 Millionen Euro geschätzt wird.

Auch Frenkie de Jong, dessen Marktwert bei transfermarkt.de auf 70 Millionen Euro taxiert wird, Jonathan Tah, für den Bayer Leverkusen 40 Millionen Euro verlangen soll, Evertons Amadou Onana (60 bis 70 Millionen Euro) sowie Xavi Simons (60 Millionen Euro) wären enorm teuer.

Meldung

Chris Führich, der eine Ausstiegsklausel in Höhe von 23,5 Millionen Euro besitzt, und Schalkes Toptalent Assan Ouédraogo (acht Millionen Euro) wirken da wie echte Schnäppchen.

Allein mit dem Festgeldkonto lässt sich eine Transferoffensive nicht realisieren. Für namhafte Neuzugänge müssten daher eigene Stars abgegeben werden. Auch hier ist die Liste durchaus lang: Alphonso Davies, Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Serge Gnabry und Leroy Sané haben allesamt eine offene Zukunft.