Vergabe der Frauen-WM 2027: Stimme für den DFB wurde nicht gewertet

Fifa-Präsident verkündete am Freitag, dass die Frauen-WM 2027 in Brasilien stattfinden wird.

In knapp vier Wochen beginnt in Deutschland die EM 2024. Für den DFB wird es das erste große Heimturnier seit 2011 sein, als die Frauen in den deutschen Stadien die Weltmeisterschaft ausgespielt haben.

Wäre es nach der Verbandsspitze gegangen, hätten die DFB-Damen zeitnah auch wieder ein Turnier im eigenen Land bekommen. Der Verband hatte die Frauen-WM 2027 im Blick.

Brasilien erhält Zuschlag für die Frauen-WM 2027

Gemeinsam mit dem niederländischen sowie dem belgischen Fußballverband reichte der DFB eine Bewerbung ein. Zu den 13 angedachten Spielorten gehörten dabei unter anderem Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Köln. Am Freitagmorgen wurde in Bangkok nun über die Vergabe abgestimmt. "BNG", wie das europäische Trio abgekürzt wird, hatte das Nachsehen.

Stattdessen erhielt Brasilien, das ohnehin als Favorit in die Abstimmung gegangen war, den Zuschlag. Präsident Gianni Infantino verkündete das Ergebnis auf dem Fifa-Kongress in der thailändischen Hauptstadt.

"Glückwunsch an Brasilien, das war ein fairer Wettbewerb", gratulierte DFB-Präsident Bernd Neuendorf laut "Sportschau" dem siegreichen Verband. "So ist es im Sport, man kann gewinnen und verlieren. Ich glaube, wir haben alles gegeben."

Brasiliens Verbandschef Ednaldo Rodrigues versprach unterdessen "die beste WM". 2027 wird damit zum ersten Mal die Weltmeisterschaft der Frauen in Südamerika ausgetragen. Neben diesem Novum sprachen auch vergangene Turniere für Brasilien: 2014 richtete der CBF die Herren-WM aus, zwei Jahre später die Olympischen Spiele. Entsprechend zeitgemäß sollte die vorhandene Infrastruktur sein.

Technische Probleme: Dem DFB geht eine Stimme durch die Lappen

Bei der Abstimmung selbst gab es hingegen technische Probleme. So veröffentlichte die Fifa im Nachgang die kompletten Wahlergebnisse, listete also auf, welcher Verband für welche Bewerbung gestimmt hat.

Dabei fällt auf, dass sich neben zwei Nationen ein Sternchen sowie ein leeres Feld befinden. Es geht um Norwegen und die Philippinen. Aus den Anmerkungen des Weltverbandes geht hervor: Beide sahen sich bei der Abstimmung mit technischen Problemen konfrontiert, weshalb sie trotz Anwesenheit keine Stimme abgeben konnten.

Für den norwegischen Verband führt die Fifa zudem auf, dass dieser gerne für die deutsch-belgisch-niederländische Bewerbung gestimmt hätte. Dem DFB ist aufgrund technischer Probleme also eine Stimme durch die Lappen gegangen.

Meldung

Einen Unterschied hätte diese am Ende aber nicht gemacht, denn das Ergebnis fiel letztlich mit 119:78 deutlich zugunsten des brasilianischen Verbands aus.

Ob sich Deutschland, Belgien und die Niederlande mit Blick auf die WM 2031 erneut zusammentun, ist offen. Unklar ist auch, ob die Chancen dann signifikant besser wären. Die USA und Mexiko hatten sich ursprünglich auch für 2027 beworben, kurz vor dem Kongress einen Rückzieher gemacht und einen neuen Anlauf für 2031 angekündigt. Dann dürften die Nordamerikaner die Favoritenrolle innehaben.