By Dominik Hager
Beim FC Bayern hängt der Haushegen gewaltig schief. Durch die 2:4-Pleite in Hoffenheim haben die Münchner die Vize-Meisterschaft verspielt und müssen sich mit Rang drei begnügen. Hinzu trägt das seit Wochen andauernde Trainer-Theater zur schlechten Stimmung bei.
Nach dem Saison-Abschlussspiel in Hoffenheim haben sich Trainer Thomas Tuchel und die beiden Wortführer Manuel Neuer und Thomas Müller zur schwachen Saison und der Trainer-Debatte geäußert.
Thomas Tuchel (Sky)
Über die Pleite in Hoffenheim:
"In Stuttgart hatten wir die Chance, einen großen Vorsprung herauszuspielen, am Ende haben wir zwei Tore kassiert und den Sieg verschenkt. In Heidenheim hatten wir die Chance, 3:0, 4:0, 5:0 zu führen, wir haben 3:2 verloren. Heute ist das Gleiche passiert. Das ist einfach zu oft passiert."
"Wir haben das Spiel sehr gut begonnen, 15-20 Minuten, dann haben wir individuelle Fehler gemacht. Zweite Halbzeit, das Gleiche, gut angefangen, dann individuelle Fehler. Wir haben den Ball oft verloren und den Gegner zurück ins Spiel gebracht. Wir haben jedes Tor sehr schlecht verteidigt und das Spiel verschenkt. Wieder eine sehr unnötige Niederlage."
Über einen Erklärungsansatz für die Pleite:
"Ja, ich habe eine Erklärung dafür, aber die ist nicht für die Öffentlichkeit bestimmt."
Thomas Müller (Sky)
Über die enttäuschende Saison:
"Wir gratulieren allen, die uns dieses Jahr geschlagen haben, natürlich auch dem neuen Deutschen Meister. Wir werden das Ganze jetzt hinter uns lassen, ich möchte diese Saison wirklich hinter mir lassen und in die neue einsteigen."
"Vielleicht hat es bei uns als Mannschaft nicht so gut gepasst, vielleicht hätten wir andere Spielertypen gebraucht, vielleicht hätte der Trainer etwas anders machen müssen. Alle Beteiligten haben ihren Anteil daran, dass wir mit einem neuen Trainer neu anfangen müssen."
Über die Frage, ob er einer der Spieler war, die mit dem Klub über Tuchel gesprochen haben:
"Ich kann nicht bestätigen, dass ich mit den verantwortlichen Personen gesprochen habe. Wir müssen nicht jetzt darüber reden, sondern in die Zukunft blicken."
Manuel Neuer
Über die enttäuschende Saison: (Sky)
"Das Spiel hatte Höhen und Tiefen. Wir hatten gute und weniger gute Phasen während der gesamten Saison. Das heutige Spiel bringt es vielleicht auf den Punkt. Wir wollten Zweiter werden, aber leider haben wir das nicht erreicht. Deshalb sind wir natürlich enttäuscht. Es war für uns alle eine sehr schwierige Saison. Es muss einen Neuanfang geben, auch von unserer Seite, von der Mannschaft. Es ist klar, dass es so nicht weitergehen kann. Die Konstanz war das größte Problem in dieser Saison. Wir müssen ein anderes Gesicht zeigen, um in der nächsten Saison wieder angreifen zu können. Jeder ist verantwortlich."
Über die Berichte, er habe sich für Tuchel ausgesprochen: (BILD)
"Nein, kann man so nicht sagen. Es wird immer gesprochen, jeden Tag. (...) Die Berichte waren komplett falsch gewesen. Der Thomas und ich sind nicht zum Trainer gegangen."
"Ich bin mit der Art und Weise sehr zufrieden, wie er mit uns gearbeitet hat. Ich habe auch gedacht, dass es hätte weitergehen können. Es liegt aber nicht in unserer Hand, irgendwie was auszusprechen für den Thomas Tuchel und sein Trainerteam. Ich kann nur sagen, dass sie alles reingelegt und die richtige Vorbereitung für die jeweiligen Spiele getroffen haben."
Matthijs de Ligt: (Sky)
Über die Pleite in Hoffenheim:
"Die Gründe sind schwer zu erklären. Wir haben sehr gut angefangen, hatten das Spiel unter Kontrolle und haben dann das 2:1 einfach verschenkt. Wir wussten, dass Hoffenheim noch eine Chance auf Europa hat und die Unterstützung im Stadion groß sein würde. Der Ausgleich kam nach einem Einwurf und dann haben wir die Kontrolle verloren. Das ist schon die ganze Saison so. Wir fangen an, gut zu spielen, und dann hören wir auf. Wir sind sehr unzufrieden mit dieser Saison. Wenn man als FC Bayern keinen Titel holt, ist das nicht gut, und wenn man nur Dritter wird, ist es noch schlimmer."
Dieser Artikel wurde ursprünglich auf 90min.com/DE als Klare Worte von Tuchel, Neuer und Müller: Die Stimmen zum Bayern-Debakel veröffentlicht.
