"Da muss ich mir an die eigene Nase packen": Eberl bei Trainersuche unter Druck

By Yannik Möller

Zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung verkommt die Trainersuche des FC Bayern langsam aber sicher zu einer Posse. Immerhin wurde über die vergangenen Wochen das Interesse an mehreren Kandidaten bekannt, die entweder (teils gar öffentlich) absagten, oder aber mit denen sich schlichtweg nicht geeinigt werden konnte.

Deshalb steht Max Eberl bereits im Fokus, obwohl er noch keine drei Monate als neuer Sportvorstand im Amt ist. Trotzdem ist er es, der federführend für diese Trainersuche verantwortlich ist. Deshalb wächst schon jetzt der Druck auf ihn, hier und da auch schon die Kritik. Allerdings sind es längst auch diverse Aussagen anderer Personen bei den Münchenern, die ihn in Bedrängnis bringen. Wer erinnert sich nicht an die sehr offensiven Aussagen von Herbert Hainer und Jan-Christian Dreesen zu Ralf Rangnick? Dessen Absage hingegen fällt vor allem Eberl auf die Füße.

"Hat man etwas falsch gemacht?": Eberl gibt sich selbstkritisch

"Ein Freund von mir sagt immer, das Beste kommt zum Schluss. Wir werden eine sehr gute Lösung finden", zeigte sich Eberl am Samstag gegenüber Sky noch optimistisch. Doch auch mit Selbstkritik sparte er nicht: "Der, der am meisten unzufrieden ist, wie es ist, bin ich selber. Da muss ich mir an die eigene Nase packen. Klar schaut man in den Spiegel. Hat man etwas falsch gemacht?"

Beim ZDF schloss Eberl zudem aus, dass der neue Trainer ein Italiener ist. Dafür gab es ein klares "Ja!" seinerseits. Damit wäre auch Roberto De Zerbi, der immerhin als Wunschkandidat des Sportvorstands gehandelt wurde, raus aus dem Rennen. Übrigens ebenso wie Massimiliano Allegri, der bei Juventus Turin entlassen wurde. Das wird den Druck auf Eberl natürlich nicht mindern.

Roberto De Zerbi | Michael Steele/GettyImages

Somit bleibt es ein ebenso kompliziertes wie schon jetzt gefährliches Spiel, das der 50-Jährige spielen muss. Längst ist klar: Egal, welcher Trainer es schlussendlich wird, er ist gewiss nicht die erste oder gar zweite Wahl gewesen. Jeder noch offene Kandidat birgt ein gewisses Risiko, das ein Scheitern aufgrund verschiedener Faktoren zumindest denkbar macht.

Sollte es früher oder später dazu kommen, wäre es auch hier wieder Eberl, der dann im Fokus stehen würde. Immerhin hat er diesen Trainer dann eingestellt, ihm sein Vertrauen geschenkt. Dass er aber derjenige ist, der anhand dieser Trainersuche die Scherben auflesen muss, die andere zu verantworten haben, erhöht den Druck nur noch weiter.


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