Quoten-Enttäuschung: "Wer wird Millionär?" muss sich altem Krimi geschlagen geben

Günther Jauch sah sich am Sonntagabend übermächtiger Konkurrenz ausgesetzt.

"Wer wird Millionär?" zählt auch nach weit über zwei Dekaden noch zu den erfolgreichsten Quiz-Shows im Fernsehen, durch so manche Neuerung wird das Format frisch gehalten. So gehen zu Pfingsten zwei sogenannte "Überraschungs-Specials" über die Bühne. Das Konzept: Die Kandidat:innen der Sendung wissen zu Beginn noch nicht, das sie dabei sind. Sie wurden von Bekannten oder Familienmitgliedern angemeldet.

Isoliert betrachtet, waren die Quoten für "Wer wird Millionär?" am Sonntag zwar solide, doch eine Tatsache dürfte die RTL-Verantwortlichen ärgern: Das Quiz wurde von einer Krimi-Wiederholung in der ARD locker ausgestochen.

Günther Jauch: Keine Chance gegen den "Tatort"

Sonntag ist zumeist "Tatort"-Zeit in der ARD. An Pfingsten griff der Sender jedoch auf eine schon ältere Episode zurück. Die Ausgabe "Propheteus" stammt aus dem Jahr 2022, trotzdem schalteten wieder viele Menschen ein.

Wie "DWDL" berichtet, verfolgten im Durchschnitt 3,01 Millionen Personen das "Überraschungs-Special" zu "Wer wird Millionär?". Im Tagesranking belegt das Quiz damit einen sehr soliden fünften Platz – und doch war der "Tatort" an diesem Tag uneinholbar für Günther Jauch.

5,66 Millionen Menschen sahen nämlich Axel Prahl und Jan Josef Liefers beim Ermitteln zu.0,4 Millionen mehr und es wären mehr als doppelt so viele Zuschauer:innen wie bei "Wer wird Millionär?" gewesen – eine Machtdemonstration zur Primetime.

Sowohl beim Gesamtpublikum als auch in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen hatte der "Tatort" die Nase vorn, gefolgt von der "Tagesschau". Dies unterstreicht die Dominanz der ARD an diesem Tag.

ARD: Darum war der "Tatort" so stark

Eine mögliche Erklärung für den "Tatort"-Erfolg: Das Münster-Duo Frank Thiel und Prof. Karl-Friedrich Boerne ist das wahrscheinlich beliebteste Ermittler-Duo der Krimi-Reihe. Auch TV-Wiederholungen werden demnach fleißig geschaut.

Bei der Premiere von "Propheteus" am 6. März 2022 waren die Quoten noch einmal beeindruckender. Damals schalteten 11,03 Millionen Personen ein. Das ist selbst für "Tatort"-Verhältnisse außergewöhnlich.

Meldung

Am 20. Mai läuft bei RTL der zweite Teil vom "Überraschungs-Special". Dann stehen die Chancen für RTL nicht unbedingt besser, denn erneut schickt Das Erste einen "Tatort" ins Rennen. Diesmal wird "Letzter Ausflug Schauinsland" ausgestrahlt, es handelt sich um eine Premiere. Das Freiburger Team bestehend aus Franziska Tobler und Friedemann Berg kommt zum Einsatz.