Hochzeit planen: 7 Fehler, die man vorher einfach nicht wissen kann

Ob Torte oder der erste Tanz: Es gibt Sachen, an die man beim Planen der eigenen Hochzeit einfach nicht denkt.

Wer schonmal eine Hochzeit geplant hat, der weiß, an wie viele Dinge man gleichzeitig denken muss. Den Luxus eines Weddingplanners können sich die wenigsten erlauben, denn der kostet viel Geld – Budget, das am Ende in der Umsetzung der Feier fehlt.

Eins vorab: Das Ziel einer Hochzeitsfeier sollte nicht Perfektion sein. Doch ganz nach dem Motto "Hinterher ist man immer schlauer" kann man aus den Fehlern anderer Paare lernen oder Tipps von Profis annehmen. Watson hat mit so einem Profi gesprochen.

Nadine ist Hochzeitsfotografin und begleitet Paare seit Jahren auf dem Weg zum Altar. Von schlichten Standesamt-Feiern bis hin zu pompösen Märchenhochzeiten – sie hat sie alle schon fotografiert.

Nadine weiß, welche Fehler Paaren bei der Hochzeitsplanung oft passieren und vor allem, was viele einfach nur vergessen zu bedenken.

1. Wann der erste Tanz peinlich wird

Ein Trend, der immer wiederkommt: Wenn das Brautpaar die Gäste mit einem Mash-up überrascht. Sie starten mit einem langsamen, romantischen Song und schwenken dann zu einem Dancefloor-Banger um. Doch das kann durchaus nach hinten losgehen.

"Ich empfehle, ein paar gute Freunde vorher einzuweihen, damit sie direkt die Tanzfläche stürmen", erklärt Nadine im Gespräch mit watson. Ansonsten könne das auch ganz schnell unangenehm werden: Nämlich dann, wenn alle Gäste völlig überrascht von der Situation werden und niemand die Tanzfläche stürmt.

Wichtig ist auch, die Gäste beim Hochzeitstanz nicht zu langweilen: Klar, sie sind da, um eure Liebe zu feiern. Aber, wer nicht gerade eine Show à la Beyoncé abliefert, der sollte nach dem ersten Refrain langsam überleiten.

"Wenn das Lied fünf Minuten dauert, dann will keiner so lange zuschauen. Etwa eineinhalb Minuten sollte der erste Paartanz in etwa dauern, danach ist die Luft raus", sagt Nadine.

1. Niemand braucht Gastgeschenke

Hand aufs Herz: Bist du jemals auf eine Hochzeit gegangen und hast dich gefragt, was DU wohl kriegst? Niemand braucht Gastgeschenke. Das kann auch Nadine bestätigen:

"Es ist vielleicht lieb gemeint, aber sie landen spätestens zu Hause im Müll. Es ist einfach eine unnötige Ausgabe für das Brautpaar."

1. Schuhe vorher nicht eintragen

Nichts verdirbt einem so sehr den Spaß, wie eine Blase am Fuß. "Das passiert sehr oft, dass Braut und Bräutigam an dem Tag neue Schuhe tragen. Was übrigens auch nicht so clever ist", so Nadine. Sie empfiehlt, die Schuhe vorher zumindest zu Hause schon einmal einzutragen.

Als Brautpaar verbringt ihr die meiste Zeit im Stehen. Wenn die Schuhe drücken, wird es unangenehm.

Die ersten Blasen kommen bereits ab etwa 30 Minuten. Wer Schuhe vorher nicht eintrage, vermiese sich selbst den Tag, erklärt der Hochzeitsprofi. Im schlimmsten Fall laufe man sich die Füße blutig und versaue sich damit auch noch die Schuhe komplett.

1. Torte am späten Abend servieren

"So eine Torte ist mega teuer und wenn sie erst kurz vor Mitternacht serviert wird, ist das wirklich sehr schade. Viele Gäste sind dann vielleicht schon betrunken oder gar nicht mehr da. Der Auftritt für diese sehr teure Torte fehlt dann einfach", erklärt Nadine.

Ist eine Torte ein absolutes Muss auf jeder Hochzeit?

Um das zu vermeiden, hat sie zwei Tipps: Wer einen großen Tortenauftritt haben möchte, sollte sie eher am Nachmittag servieren – einige Stunden vor dem Abendessen. Wem das zu früh ist, der kann vielleicht sogar ganz auf die Torte verzichten und stattdessen ein Dessert-Buffet anbieten.

1. Zu ausgefallenes Essen

Und apropos Essen: Auch das kann zum Problem werden. Wer viele Gäste einlädt, sollte darauf achten, dass das Essen massentauglich ist. Nicht jeder steht auf Meeresfrüchte, Trüffel oder rohen Fisch. "Ich würde immer versuchen, recht klassisch und einfach zu bleiben", rät Nadine.

Bei zu vielen ausgefallenen Gerichten besteht immer die Gefahr, dass es irgendjemandem nicht schmeckt oder diese gar nicht gegessen werden. Niemand möchte hangry Gäste auf der eigenen Hochzeit.

1. Enger Zeitplan, den auch noch alle Gäste kennen

Wenn wirklich ALLES durchgeplant ist, dann bleibt keine Zeit, sich einfach mal fallen zu lassen und den Moment zu genießen. "Am besten sollte man die Planung an dem Tag irgendwie aus der Hand geben, zum Beispiel an die Trauzeug:innen. Das Paar sollte an seinem Hochzeitstag einfach mitlaufen und genießen können", erklärt sie.

Schlimmer werde der Stressfaktor vor allem dann, wenn alle Gäste den Zeitplan auch kennen. Dann stehen sie nämlich zu angegebener Uhrzeit am Buffet und warten darauf, dass es losgeht.

Wer sich viel Stress ersparen möchte, verrät den Gästen wirklich nur die wichtigste Uhrzeit – nämlich die der Trauung.

1. Paar-Shooting in der Mittagssonne

"Viele Brautpaare wissen einfach nicht, dass die Mittagssonne wirklich der Endgegner für Fotografen ist", verrät Nadine. Das Licht sei hart, die Paare können die Augen nicht richtig öffnen, es entstehen Schatten, wo man sie nicht haben will. Ein Brautpaar-Shooting sollte man entweder vor 12 oder ab 15 Uhr einplanen.

Wer jetzt aber Panik bekommt, weil die Trauung um 12.30 Uhr stattfindet, den kann Nadine beruhigen: "Mir ist klar, dass viele sich die Uhrzeit gerade beim Standesamt nicht aussuchen können. Im Zweifel kann man aber auch immer in den Schatten ausweichen", sagt der Profi.