Huthi-Rebellen greifen erneut Schiffe im Roten Meer und Indischen Ozean an

Symbolbild: Israelisches Kriegsschiff in den Gewässern von Eilat, Israel. ©Ohad Zwigenberg/AP

Die Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben erneut Schiffe im Roten Meer und dieses Mal auch im Indischen Ozean angegriffen. Ein Sprecher der Rebellen-Gruppe sagte im jemenitischen Fernsehen, man habe die "MSC Orion" im Indischen Ozean attackiert, außerdem zwei US-Zerstörer und das Schiff "Cyclades" im Roten Meer. Die Huthi bezeichnen ihre Angriffe als Akt der Solidarität mit den Palästinensern im Nahost-Krieg.

Erster Angriff auf hoher See

Die MSC Orion ist ein unter portugiesischer Flagge fahrendes Containerschiff. Es soll etwa 600 Kilometer vor der jemenitischen Küste von einer Drohe angegriffen worden sein. Das wäre der erste bestätigte Angriff auf hoher See, den die Huthi für sich reklamieren, seit sie im November begonnen haben, Schiffe anzugreifen.

Das deutet darauf hin, dass die Huthi - oder möglicherweise ihr Hauptgeldgeber Iran - in der Lage sind, bis in die Weiten des Indischen Ozeans vorzudringen, wie es die Rebellen zuvor in ihrer laufenden Kampagne gegen Israels Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen angedroht hatten.

Der Angriff ereignete sich am vergangenen Freitag, so das Joint Maritime Information Center, das als Teil der US-geführten Combined Maritime Forces im Nahen Osten operiert. Nach dem Angriff entdeckte die Besatzung Trümmer, die offenbar von einer Drohne an Bord stammten, so das Zentrum. Das Schiff wurde nur leicht beschädigt und die gesamte Besatzung ist in Sicherheit", so das Zentrum.

Der Angriff warf sofort die Frage auf, wie die Huthi einen Angriff hunderte von Kilometern von der Küste Jemens entfernt auf ein bewegliches Ziel durchführen konnten. Ihr Hauptangriffsgebiet waren bisher das Rote Meer, der Golf von Aden und die schmale Bab el-Mandeb-Straße, die die beiden für den internationalen Handel wichtigen Wasserstraßen verbindet. Diese liegen - anders als der Angriffsort der MSC Orion - in der Nähe der jemenitischen Küstenlinie.

Der Iran, der die schiitischen Rebellen in ihrem jahrelangen Krieg im Jemen beliefert, steckt nach Einschätzung des Westens und von Experten hinter mindestens einem komplexen Angriff, zu dem sich die Houthis bekennen - dem Angriff auf die Ölfelder Saudi-Arabiens im Jahr 2019, der die Energieproduktion des Königreichs vorübergehend halbierte.

Der Iran betreibt auch routinemäßig Militärschiffe im Arabischen Meer und hat kurz vor seinem beispiellosen Drohnen- und Raketenangriff auf Israel am 13. April die unter portugiesischer Flagge fahrende MSC Aries und ihre Besatzung beschlagnahmt.

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